Maßnahmen für ÖPNV und RadverkehrSo geht die Stadt Bergheim die Mobilitätswende an

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Der Bergheimer Stadtrat hat den Masterplan Mobilität verabschiedet, der Bergheim durch die Verkehrswende leiten soll. 

Bergheim – Der Bergheimer Stadtrat hat am Montagabend einstimmig den Masterplan Mobilität für die Kreisstadt verabschiedet. Die Verwaltung formuliert im Konzept verschiedene Handlungsfelder für das Mobilitätskonzept, das in Zukunft umgesetzt werden soll. Grundlage für dieses Papier ist eine Bestandsaufnahme aus dem Herbst 2020 durch das Gutachterteam Planersocietät aus Dortmund, das von der Stadt beauftragt worden war.

Fußverkehr und Barrierefreiheit 

Der Fußverkehr sei in den letzten Jahrzehnten lediglich als Randthema behandelt worden, heißt es im Konzept. Weiter: „Vor allem vor dem Hintergrund des weiter voranschreitenden demografischen Wandels muss das Thema Barrierefreiheit stets mitbedacht werden.“ Wie es im Gutachten heißt, ergebe sich ein hohes Konfliktpotenzial zwischen dem Fuß- und sonstigem Verkehr. Einige Querungen und Wegeführungen seien nicht einheitlich barrierefrei gestaltet.

Radverkehr und Mikromobilität

Das Konzept sieht vor, den Radverkehrsanteil in Bergheim zu verdoppeln. Zwar gebe es viele Radabstellanlagen im Stadtzentrum, aber zu wenige und zu schlechte in den anderen Ortsteilen. Eine Unfallschwerpunkt sei zum Beispiel der Chaunyring. Elisabeth Hülsewig (CDU) bemängelte, dass Radwege an den Stadtgrenzen aufhörten, zum Beispiel zwischen Fliesteden und Pulheim. Für diese Landesstraße sei man auf andere Behörden angewiesen.

Kfz- und Wirtschaftsverkehr

„Bergheim verfügt über ein sehr gut ausgebautes Verkehrsnetz“, sagt der Masterplan Mobilität. Eine Verkehrserhebung aus 2013 belege, dass in Bergheim 72 Prozent aller Wege mit dem Auto zurückgelegt würden. Das Konzept hebt das Parkangebot als positiv hervor, bemängelt aber eine Belastung durch den Schwerlastverkehr und erhöhte Durchschnittsgeschwindigkeit in Ortsteilen wie Glesch, Paffendorf, Quadrath-Ichendorf, Oberaußem und Glessen.

ÖPNV und Intermodalität

Bislang würden drei Prozent aller Wege in Bergheim mit dem Zug und zwei Prozent mit dem Bus zurückgelegt, steht im Masterplan. Durch eine Erhöhung des Bustaktes und den Ausbau der bisherigen RB 38 zur S-Bahn-Linie sollen die Anteile auf neun beziehungsweise vier Prozent erhöht werden.

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Bahnhöfe sowie einige Haltestellen sollen demnächst zu Mobilstationen ausgebaut werden, die Stadtbahnlinie 4 soll irgendwann von Köln bis nach Niederaußem fahren und das Kraftraumshuttle, der Abruf-Shuttleservice für die letzte Meile, soll auch demnächst kommen. In dem Konzept wird allerdings die derzeitige Ausstattung einiger Haltestellen und die fehlende Barrierefreiheit kritisiert. Die Bergheimer Grünen forderten, bei den Beratungen zu prüfen, ob für die Kreisstadt ein eigener Stadtbus in Frage komme. Das sei so beschlossen worden. Der Bürgermeister sicherte im Rat die Umsetzung zu.

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