Ärger bei den GrünenDas ist der Start des Klimaschutzkonzepts in Bergheim

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Die Bergheimer Grünen wollen mehr Windräder auf der Fischbachhöhe.

Bergheim – Rund ein halbes Jahr, nachdem der Rat der Stadt Bergheim das Klimaschutzkonzept beschlossen hatte, hat die Stadtverwaltung dem Ausschuss für Klima, Umwelt und Mobilität jetzt die sogenannten „Startermaßnahmen“ vorgelegt.

Sechs Handlungsfelder hatten die Experten um den Klimaschutzbeauftragten Christian Brink dafür ausgemacht: Grundlagenprojekte, Kommunale Anlagen und Gebäude, Stadtentwicklung, Mobilität, Kommunikation und Klimafolgenanpassung. Der Ausschuss hat beschlossen, dass die Verwaltung die Maßnahmen der einzelnen Handlungsfelder zur Beschlussreife ausarbeiten und den entsprechenden Ausschüssen vorlegen soll.

Grundlagenprojekte

Damit sind der Aufbau und die Etablierung eines Klimaschutzmanagements gemeint. Voraussichtlich im Juni soll ein Klimaschutzmanager kommen, teilte Brink dem Ausschuss mit. Außerdem soll ein Steuerkreis etabliert werden, eine Runde, in der die einzelnen Teile des Konzepts priorisiert werden sollen. Der Steuerkreis hatte bereits die vorgestellten Startermaßnahmen ausgearbeitet. Ein weiteres Grundlagenprojekt ist der Ausbau von Netzwerken zum Klimaschutz.

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Kommunale Gebäude und Anlagen

Unter diesem Handlungsfeld soll zunächst die Straßenbeleuchtung in Bergheim nach und nach umgestellt werden, zum Beispiel auf LED-Leuchten oder auf Beleuchtung, die nur nach Bedarf angeht.

Stadtentwicklung

Hier soll zunächst geprüft werden, wie erneuerbare Energien im Stadtgebiet genutzt werden können, eine Checkliste für den Klimaschutz und die Klimaanpassung erstellt werden und ein energetisches Quartierskonzept erarbeitet werden.

Grüne scheitern erneut mit Windkraft-Antrag

Harte Kritik übt Peter Hirseler vor allem allerdings an der CDU in Bezug auf den Umgang mit dem Grünen-Antrag für fünf neue Windräder auf der Fischbachhöhe bis 2025. Der wurde im Planungsausschuss vergangne Woche nämlich abgelehnt. „Die CDU bleibet bei der ihrer Ablehnung jedes konkreten Fortschritts bei der Windenergie“, sagt Hirseler, der immer wieder formuliert, dass es ohne Windenergie nicht gehe. Hirseler verweist auch auf das Klimaschutzkonzept, in dem von jeweils fünf Windrädern bis 2025 und bis 2030 die Rede ist.

Christian Karaschinski, Fraktionsvorsitzender der CDU, verteidigt die gefassten und eben nicht gefassten Beschlüsse: „Aus Sicht der CDU und der Mehrheitskooperation wollen wir das ganzheitlicher betrachten.“ Das heiße, man wolle sich keine Einzelmaßnahmen aus dem Klimaschutzkonzept herauspicken, sondern alle regenerativen Energien, zum Beispiel auch Photovoltaik, betrachten. Dafür brauche es den Antrag der Grünen nicht. Die Verwaltung werde die entsprechenden Maßnahmen zu gegebener Zeit vorstellen, sagt Karaschinski. (nip)

Mobilität

Hier soll eine Verbindung zum kürzlich beschlossenen Masterplan Mobilität geschaffen werden. Das heißt unter anderem, der Radverkehr soll gestärkt und das Angebot zum Leihen von Elektroautos ausgebaut werden.

Kommunikation

Die Stadt will eine Klimaschutzkampagne starten, um auf die Handlungsmöglichkeiten zum Klimaschutz der Bürgerinnen und Bürger hinzuweisen, ebenso sollen Projekte dazu in Schulen und Kindergärten gestartet werden. Wie Christian Brink den Politikern erklärte, soll es nach den Sommerferien eine Plakataktion geben, Ende des Jahres oder Anfang 2023 will die Stadt zudem Flyer und Broschüren an die Bürgerinnen und Bürger bringen. Im dritten Schritt sollen Veranstaltungen dazu geplant werden, so der Klimaschutzbeauftragte .

Klimafolgeanpassung

Unter diesem Handlungsfeld schwebt der Verwaltung unter anderem vor, eine Starkregengefahrenkarte zu erstellen, außerdem soll öffentliches Grün dem Klima angepasst und sollen Aktionen gestartet werden, die darauf zielen, Schottergärten in Grünflächen umzuwandeln.

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„Die ersten Hausaufgaben sind gemacht“, kommentiert CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Karaschinski die von der Verwaltung vorgelegten Pläne. Das Klimaschutzkonzept ende nie und die Startermaßnahmen zeigten die Ernsthaftigkeit und den Willen dahinter. „Es ist gut, dass mit der Umsetzung begonnen wird, noch bevor das Geld für den neuen Klimaschutzmanager fließt“, sagt Peter Hirseler, Fraktionschef der Grünen. Noch länger auf das Prüfen der Möglichkeiten zur Nutzung erneuerbarer Energien zu warten, sei vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges nicht zu erklären gewesen.

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