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Tierheim BergheimArmin Rohde hat ein Herz für Arik

Lesezeit 2 Minuten

Eine gewisse Ähnlichkeit ist vorhanden: Schauspieler Armin Rohde hat Hund Arik aus dem Tierheim Niederaußem geholt. Sie seien beide „echte Kanten“, sagt Rohde.

Bergheim-Niederaußem – Diese Rolle ist für den Schauspieler ungewohnt: Beim Pressetermin ist nicht er der Star, sondern sein Begleiter, den nun wirklich fast niemand in Deutschland kennt. Hund Arik ist richtig gelassen und entspannt, während Armin Rohde, der zu den bekanntesten Schauspielern im Land zählt, ein wenig angespannt wirkt. „Sitz, Platz, Platz, Sitz!“, ruft Rohde immer wieder, doch Arik will seinen Popo nun wirklich nicht auf den nassen Boden setzen.

Rohde ist am Donnerstag im Tierheim in Niederaußem, um gemeinsam mit seiner Frau ein gutes Werk zu tun: Sie sind eigens aus Bochum gekommen, um Arik aus dem Tierheim zu holen. Bei der WDR-Sendung „Tiere suchen ein Zuhause“ sei Arik im Dezember vorgestellt worden. „Den nehmen wir, haben wir gleich gesagt“, berichtet Rohde. Wer von beiden die Idee zuerst hatte, sei nicht mehr zu ermitteln.

Zwischen Arik und seinem neuen Herrchen ist durchaus eine gewisse Ähnlichkeit festzustellen. Der Hund ist ein kräftiger Kerl mit einem markanten Gesicht, 42 Kilo schwer, eine echte Kante eben. „Ich bin ja auch eine Kante“, sagt Rohde, der in Filmen wie „Schtonk!“, „Lola rennt“ oder „Keinohrhasen“ mitgespielt hat.

Viele Spaziergänge

Für den Hund hat das Ehepaar einiges auf sich genommen. Der heimische Garten wurde extra eingezäunt, Körbchen und Spielzeug stehen schon bereit, auch ein Sachkundenachweis wurde abgelegt. Mehrmals sind Rohde oder seine Frau aus Bochum nach Niederaußem gefahren, um Arik auszuführen. „Ich war viermal hier, meine Frau dreimal“, sagt Rohde. Die Spaziergänge fanden immer unter fachkundiger Begleitung von Tierheimmitarbeiter Marco Mertens statt, denn der vierjährige American-Bulldog-Mix ist ein sogenannter Anlagenhund, landläufig Kampfhund genannt.

„Das ist ja das Schlimme, dass in Deutschland jeder Vollidiot meint, solch einen Hund halten zu können“, sagt der 58-Jährige Rohde. Meistens seien die Menschen schuld, wenn der Hund sich daneben benehme. „In Amerika werden solche Hunde als Familientherapeuten eingesetzt, hier gelten sie als Kampfhunde.“

Arik zumindest scheint ein sensibler Hund zu sein. Im September kam er aus Frechen ins Tierheim, seine Besitzer hatten sich getrennt. „Er war hier unglücklich und hat zehn Kilo abgenommen“, sagt Tierheimleiterin Karin Schwanfelder. Armin Rohde ist jedenfalls bereit, für Arik viel in Kauf zu nehmen. Die Übergabe des ersten Leckerchens endete am Donnerstag mit einem blutigen Finger des Schauspielers. „Er ist nervös“, sagte Rohde entschuldigend.