Kalender 2024Tierheim Bergheim baut um – Hunde helfen als Models bei der Finanzierung

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Ein Hund sitzt neben einer Frau, die einen Hundekalender in der Hand hält.

Das Tierheim in Bergheim wird um ein Hundehaus erweitert, Leiterin Heike Bergmann und Boxer Ayka stellen den Kalender zum Umbau vor.

Das Tierheim Bergheim erhält ein neues Hundehaus. Der zwei Millionen Euro teure Neubau braucht finanzielle Hilfe.

Boxer-Dame Ayka sitzt stolz auf der Raupe eines Baggers, die kleine Cleo gar im Führerhaus und Schäferhund Chapo wagt sich mutig fürs Foto zwischen die mächtigen Greifer eines Baggers. Und der bullige Chivo mit dem Spitznamen „Meister der Abbrucharbeiten“ steht auf einem Haufen Schutt, im Hintergrund das Katzenhaus und ein Baggergreifarm.

Es fällt ins Auge: Der Kalender des Tierheims Bergheim für das Jahr 2024, fotografiert von Cedrik Brühl, fällt ganz anders aus als die Kalender der Vorjahre. Keine Hunde, Katzen und Kleintiere auf der schönen grünen Wiese inmitten der Anlage, sondern ausschließlich Hunde auf der Baustelle. „Die Wiese und all die alten Bauten gibt es nicht mehr, hier ist alles im Umbruch“, sagt Tierheimleiterin Heike Bergmann. Das neue Hundehaus entsteht.

Im Sommer gab es hier nur Bagger, Container, Schutt und Lärm.
Tierheim-Leiterin Heike Bergmann

Für den Kalender habe man sich etwas einfallen lassen müssen. „Die alte Kulisse existiert nicht mehr“, sagt Bergmann. „Im Sommer gab es hier nur Bagger, Container, Schutt und Lärm.“ Und so sei schnell der Gedanke gekommen, genau das zu zeigen, was gerade passiert: den Umbau des Tierheims, der bis zum Jahr 2025 abgeschlossen sein soll – mit Hunden im Mittelpunkt, da gerade ihre neuen Unterkünfte errichtet werden.

„Dann hätte der Bund gegen Missbrauch der Tiere, der das Tierheim im Jahr 2015 übernommen hat, sein Versprechen eingelöst: die Anlage innerhalb von zehn Jahren zu einem modernen Tierheim umzubauen.“ Die Hunde hätten beim Fotoshooting großen Spaß gehabt. Für einige sei es selbstverständlich gewesen, sich in eine Baggerschaufel zu setzen oder sich einfach nur in den Schlamm zu legen.

Bis zur erhofften Fertigstellung zum zehnjährigen Bestehen unter der Trägerschaft des BMT ist allerdings noch einiges zu tun. Derzeit ziehen Arbeiter die Zwischendecke des Hundehauses ein, im Erdgeschoss finden noch Maurerarbeiten statt. Danach soll das zweite Geschoss aufgesetzt werden. Zur Jahreswende soll der Rohbau stehen, im Frühjahr sollen Fenster und Türen eingesetzt werden und der Innenausbau beginnen. Zudem wird das Außengelände hergerichtet, das derzeit eine Schlammwüste ist.

Rund zwei Millionen Euro investiert der Trägerverein nach Angaben von Tierheimleiterin Heike Bergmann in das Hundehaus. Für jeweils 700 000 Euro sind bereits zwei neue Gebäude entstanden: das Katzenhaus samt Büros sowie eine Katzenquarantäne und eine Krankenstation. „Mit dem BMT haben wir einen starken, bundesweit aktiven und seriösen Verein im Rücken“, sagt Heike Bergmann. Das dann runderneuerte Tierheim bei Niederaußem soll den Tieren eine möglichst stressfreie Umgebung bieten.

Derzeit sind wegen des Umbaus 19 Hunde auf dem Gelände, teils in Notzwingern. Sonst sind es rund 15 mehr, hinzu kommen aktuell 120 Katzen und 70 Kleintiere. Laut Bergheim kommen viele Hunde im Tierheim Köln-Dellbrück unter, das ebenfalls zum BMT gehört. Der Kalender, dessen Erlös in den Bau des Hundehauses fließen soll, ist für zehn Euro im Tierheim erhältlich. Er kann auch per E-Mail bestellt werden. 

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