Drogen, Alkohol, GewaltAnwohnern der Obdachlosenunterkunft platzt der Kragen

In einigen Zimmern der Obdachlosenunterkunft geht es hoch her. Die Anwohner berichten von Drogen, Alkohol und Gewalt.
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Brühl – Mit Spannung erwarten die Anwohner der städtischen Obdachlosenunterkunft am Lupinenweg die bevorstehende Sitzung des Brühler Stadtrats am 25. September, 18 Uhr.
„Es war so viele Jahre lang wirklich gut hier oben,“ sagt ein Nachbar. „Und die Sozialpädagogin, die hier eingesetzt ist, leistet wirklich sehr gute Arbeit.“ Dennoch habe sich die Lage seit Anfang des Jahres drastisch verschärft.
Die Anwohner berichten von jungen Männern, die in der Unterkunft leben, die dort Alkohol trinken und Drogen konsumieren sollen. Beauftragt vom Hauptausschuss, möchte die Verwaltung in der kommenden Ratssitzung ein Konzept vorlegen, wie der – laut Anwohner unerträglichen und bedrohlichen Situation – in und rund um die Obdachlosenunterkunft begegnet werden kann.
„Wir können nur hoffen, dass es dann wirklich zu einer Lösung kommt“, sagt ein Anwohner. „Uns allen hier oben platzt nämlich langsam der Kragen.“
Drogenkonsum und Alkoholexzesse
Immer wieder komme es zu Drogenkonsum und Alkoholexzessen, so der Anwohner. „Danach ist es tagelang ruhig, während die Betreffenden den Rausch ausschlafen. Aber solange die Männer im Rausch sind, gibt es nur Lärm, Gewalt und Randale.“
Schon vor vielen Jahren seien die Anwohner auf die Barrikaden gegangen und hätten sich bei der Politik beschwert. Mit dem Ergebnis, dass die Sozialpädagogin vom SKFM dort oben eine ganze Stelle eingerichtet bekam. „Seit dem ist es auch deutlich besser“, so der Anwohner. „Aber an manche Menschen kommt auch sie nicht dran.“
Die Anlieger wünschen sich, dass die betreffende Gruppe auseinandergezogen wird oder dass diese zumindest unter Kontrolle gebracht werden – zum Beispiel mit einer 24-Stunden-Betreuung. „Allerdings sind wir es leid, der Stadt zu sagen, was sie machen kann“, klagt der Anwohner. Immer wieder werden Autos zerstört und Anwohner angepöbelt.
Polizei sind Zustände bekannt
Der Polizei sind die Zustände am Lupinenweg bekannt. Trotzdem passiert hier nichts, klagen die Anwohner. Sie bauen darauf, dass die Stadt und der Landrat ihnen endlich helfen.
Landrat Michael Kreuzberg, Chef der Kreispolizei-Behörde: „Die Besorgnis der Anwohner am Lupinenweg nehme ich ernst. Deswegen steht meine Polizeibehörde auch in engem Kontakt mit den zuständigen Dienststellen der Stadt und hat den Streifendienst vor Ort verstärkt. Die weitere Entwicklung werden wir genau beobachten und die Stadt bei den geplanten verstärkten Ordnungsmaßnahmen im Rahmen der polizeilichen Aufgaben bestmöglich unterstützen.“