Die 74-Jährige hatte sich im Berufsleben bereits mit dem Thema Denkmalschutz beschäftigt, zudem leitet sie das Museum für Alltagsgeschichte.
EhrenamtMarie-Luise Sobczak wird zur Denkmalbeauftragten in Brühl ernannt

Marie-Luise Sobczak wird sich in den kommenden fünf Jahren als ehrenamtliche Beauftragte für Denkmalpflege engagieren.
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Ihr Einsatz für die Bewahrung der Zeugnisse der Brühler Stadtgeschichte hatte bereits einige Plattformen. Anfang April betritt Marie-Luise Sobczak aber noch einmal Neuland. Wie der Stadtrat einstimmig beschloss, wird die 74-Jährige sich in den kommenden fünf Jahren als ehrenamtliche Beauftragte für Denkmalpflege engagieren. „Ich freue mich auf diese Aufgabe“, sagt Sobczak. Ihr Engagement als Leiterin des Museums für Alltagsgeschichte an der Kempishofstraße werde sie gleichwohl fortsetzen.
Einen ehrenamtlichen Beauftragten für Denkmalpflege gab es schon einmal in Brühl. „Der 2009 verstorbene Günter Krüger hat diese Position früher bekleidet, aber bis heute gab es keinen Zweiten“, erklärt Sobczak. Nun macht die Stadt wieder von der im Denkmalschutzgesetz vorgesehenen Möglichkeit Gebrauch, als Untere Denkmalbehörde im Benehmen mit dem Landschaftsverband eine Beauftragte zu bestimmen. Im vergangenen Jahr sei sie von Bürgermeister Dieter Freytag gefragt worden, ob sie Interesse an diesem Engagement hätte, erklärt die Auserkorene.
Leitung des Museums in Brühl setzt Sobczak fort
Zufall ist das nicht. Sobczak leitet nicht nur seit einigen Jahren das Museum, sie war auch nach einem Studium der Architektur und Denkmalpflege von Mitte der 80er-Jahre bis zum Eintritt ins Rentenalter 2014 in der Stadtverwaltung für den Denkmalschutz zuständig, kümmerte sich im Austausch mit Bevölkerung und dem übergeordneten Rheinischen Amt für Denkmalpflege um den Erhalt historisch bedeutsamer Gebäude, Bodendenkmäler wie die Überreste von alten Töpferöfen oder der römischen Wasserleitung, aber auch um Wegekreuze und Grabstätten.
„Es ging zumeist um die Beratung der Eigentümer beim Erhalt oder der Planung von behutsamen Modernisierungen“, erklärt sie. All das habe sie stets mit Herzblut getan.
Daher will sie sich in der künftigen Funktion als Mittlerin zwischen Verwaltung und Bürgern bewähren, vor Ort aufklären und informieren. „Letztlich geht es darum, auf die Schönheiten der Stadt aufmerksam zu machen. Denn nur wenn man weiß, wo man wohnt und was man hat, kann man seine Umgebung schätzen“, sagt sie.
Freytag hat keine Zweifel, dass ihr das gelingt: „Marie-Luise Sobczak hat vielfältige Erfahrung auf dem Gebiet. Von diesem Know-how und ihren besonderen Perspektiven werden wir sicherlich alle profitieren.“ An Arbeit wird es der neuen ehrenamtlichen Beauftragten für Denkmalpflege nicht mangeln. In Brühl gibt es allein mehr als 200 denkmalgeschützte Gebäude.