Erste Aktion überhauptBrühler Spielplätze sollen durch Crowdfunding verbessert werden

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Mit einer Crowdfunding-Aktion sollen Spenden für ein neues Spielgerät an der Schützenstraße gesammelt werden.

Mit einer Crowdfunding-Aktion sollen Spenden für ein neues Spielgerät an der Schützenstraße gesammelt werden.

Brühl – Anfang kommenden Jahres wird die Stadt Brühl wohl Neuland betreten. Erstmals soll ein Projekt über ein sogenanntes Crowdfunding finanziert werden. Konkret geht es darum, bei der Bevölkerung Spenden in Höhe von 7700 Euro einzusammeln, um damit auf den Kinderspielplätzen an der Schlaunstraße und der Schützenstraße neue Spielgeräte installieren zu können. An der Schlaunstraße soll sich künftig ein Karussell drehen, an der Schützenstraße eine Doppelfederwippe aufgestellt werden. Beide Spielanlagen könnten von Kindern mit und ohne Handicap genutzt werden, betonte die Verwaltung.

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Um die Aktion umzusetzen, werden Spendenkonten bei drei Banken eingerichtet. Die Presse sowie die städtische Homepage sollen für die nötige öffentliche Wahrnehmung sorgen. Dann darf drei Monate lang gespendet werden. „Nach erfolgreichem Abschluss der Finanzierungsphase erfolgt die Umsetzung des Projekts und die Spielgeräte werden auf den Spielplätzen aufgebaut. Sollten mehr Spenden eingehen, als benötigt werden, müssen diese Überschüsse zweckentsprechend für die beiden Spielplätze voll eingesetzt werden“, teilte die Verwaltung mit.

FDP bleibt skeptisch wegen Brühler Vorhaben

Jochem Pitz (FDP) blickt skeptisch auf das Vorhaben. „Ich frage mich, was das soll“, sagte der Fraktionschef. Derartige Aktionen seien nur sinnvoll, wenn die Stadt Projekte nicht allein stemme könne. Dies sei aber angesichts der geringen Summe, um die es hier gehe, wohl kaum der Fall. Die übrigen Fraktionen im Rat sahen das anders. Es sei ein überschaubares Ziel und damit eine gute Gelegenheit, das Finanzierungsinstrument Crowdfunding zu testen und kennenzulernen, findet SPD-Fraktionschef Michael Weitz.

Zumeist online

Mit dem englischen Begriff Crowdfunding bezeichnet man die Finanzierung (Funding) von Projekten oder Geschäftsideen durch eine Gruppe (Crowd). Kapitalgeber oder Spender sind dann eine Vielzahl von Bürgern, in der Regel Internetnutzer, da zum Crowdfunding meist online aufgerufen wird.

Sein Parteifreund, Bürgermeister Dieter Freytag, verwies bei der Vorstellung im Hauptausschuss noch auf weitere positive Aspekte. Das Thema Crowdfunding gehe durchs Land. Das Projekt erfordere einen geringen Verwaltungsaufwand und diene den Kindern der Stadt. „Vor allem aber schafft man so eine Verbindung der Menschen mit dem Projekt. Die Leute identifizieren sich mit den Dingen, die sie mit ihren Spenden ermöglicht haben“, sagte Freytag.

Auch Holger Köllejan sieht in dem Vorhaben einen Testballon. „Man muss aber betonen, dass wir grundsätzlich genügend Geld für Spielplätze im Haushalt eingeplant haben“, sagte der Vorsitzende der CDU-Fraktion.

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