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Wertvoller AustauschKenianische Akrobatik-Workshop in Brühler Gesamtschule

Lesezeit 2 Minuten

Von jungen Akrobaten aus Kenia, den Nafsi Arica Acrobats, bekamen deutsche Schüler der Brühler Gesamtschule einiges beigebracht.

  1. Die Akrobatengruppe „Nafsi Africa Acrobats“ touren mit ihren körperlichen Künsten durch Europa.
  2. In ihrem Heimatland gibt es Millionen von Straßenkindern, deren Alltag von Armut und Kriminalität geprägt ist.
  3. Zu Gast in der Brühler Gesamtschule ging es den Akrobaten darum, eine Erfahrung von Gemeinschaft und Respekt zu vermitteln.

Brühl – Für zahlreiche Schüler an der Gesamtschule Brühl drehte sich in den ersten Schultagen viel um Kenia. Denn zu Gast waren die Nafsi Africa Acrobats. Sie sind eine kenianische Akrobatengruppe, die in den Slums von Nairobi die Kinder von der Straße holt, um ihnen durch Musik-Unterricht und Circus-Training eine bessere Lebensperspektive zu verschaffen.

„Wir wollen ihnen damit auch eine Erfahrung von Gemeinschaft und Respekt vermitteln“, erklärte Kenneth Owina, der Leiter des Teams. In seinem Land gebe es Millionen von Straßenkinder und –jugendlichen, deren Alltag von Armut und Kriminalität geprägt ist.

Kenneth Owina, der Leiter des Teams, gab wertvolle Tipps.

„Sie kennen keine Schule oder klares Wasser, was hier selbstverständlich ist“, führte der 43-Jährige aus. So haben 2006 junge Künstler aus Nairobis Ghettobereichen diese Akrobaten-Gruppe gegründet und „hart daran gearbeitet, ihre Träume ein Stück weit zu verwirklichen“, ergänzte Owina. Ihre Arbeit finanzieren sie durch Europatourneen, bei der mehrere Artisten-Teams durch Workshops und Auftritte Spenden sammeln. Auf Einladung der Kinderkulturkarawane, die regelmäßig Gruppen aus Asien, Afrika und Lateinamerika nach Europa einlädt, sind die afrikanischen Akrobaten nach Deutschland gekommen, waren bereits in Lübeck und Hamburg zu Gast, sind nun in Brühl und werden danach nach Bulgarien reisen.

Wertvoller Austausch für Schüler

Unterdessen ging es bei Schülern der Mittelstufe sportlich zu. In einem Akrobatikworkshop zeigten ihnen ihre afrikanischen Gästen verschiedene Übungen. Gemeinsam lachten sie, atmeten durch und lernten, wie man mehrstöckige Pyramiden baut. „Das macht Spaß, aber man muss sich schon konzentrieren“, erzählte Lisa-Marie (14). Die englischen Erklärungen zu verstehen, sei kein Problem, ergänzte Layla (14). „Mit eine bisschen Übung und dem richtigen Partner klappen die Pyramiden schon“, zeigte sich Luis (12) optimistisch. Abschließend gab es noch eine gemeinsame Gesprächsrunde.

Gemeinsam lernten Jugendliche, wie man mehrstöckige Pyramiden baut.

„Der direkte Austausch ist für die Schüler wertvoll“, resümierte die Geografielehrerin Astrid Pfeifer, die den mehrstündigen Workshop mit Tanz, Trommeln und Zirkusakrobatik leitete. „Wir haben ein Partnerprojekt in Kenia und insofern war das auch für die Teilnehmer die Gelegenheit, mehr über die Situation des Landes zu erfahren.“ Zudem präsentierten die Gäste aus Afrika eine künstlerische Performance mit dem Titel „Wettervorhersage“, in dem es um den Klimawandel geht.