WartungsarbeitenMitarbeiter wird im Phantasialand von Bahn am Kopf erfasst und stirbt vor Ort

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Phantasialand Wintertraum am Freitag, 19. Januar 2024, Achterbahn Taron

Ein 43-jähriger Mitarbeiter des Phantasialand ist am Montag im Bereich der Achterbahn „Taron“ tödlich verunglückt. (Archivbild)

Ein 43-Jähriger verunglückte bei Arbeiten an der „Taron“-Bahn. Die Polizei ermittelt. Der Park will an Gründonnerstag wie geplant öffnen.

Einen Tag nach einem Arbeitsunfall, bei dem ein Mann (43) im Phantasialand in Brühl ums Leben gekommen ist, hat das Management des Freizeitparks mitgeteilt, dass der Park wie geplant an diesem Donnerstag nach der Winterpause öffnen werde. Die Ursache des Arbeitsunfalls stehe in keinem Zusammenhang mit der Sicherheit der Attraktion und dem Besuch des Parks, heißt es in einer Presseerklärung.

Der Beschäftigte der technischen Abteilung des Freizeitparks war am Montagnachmittag bei Wartungsarbeiten tödlich verunglückt. Nach ersten Erkenntnissen war er mit Wartungsarbeiten an der Achterbahn „Taron“ beschäftigt. Aus noch ungeklärter Ursache war der 43-Jährige von einer Bahn erfasst und schwer am Kopf verletzt worden, teilte der Sprecher der Bezirksregierung Köln, Dirk Schneeman, gestern mit.

Phantasialand öffnet nach Winterpause wie geplant

Der 43-Jährige sei kurze Zeit später am Unfallort gestorben. Weitere Informationen gebe es zurzeit nicht, sagte der Sprecher. Die Untersuchungen zum Unfallhergang durch die Bezirksregierung dauerten noch an. Man stehe hierzu in engem Kontakt sowohl mit der Polizei als auch mit dem Phantasialand, teilte die Behörde mit.

Die Abteilung Arbeitsschutz der Bezirksregierung war durch die Polizei über den schweren Arbeitsunfall im Phantasialand informiert worden. Fachleute des Arbeitsschutzes der Bezirksregierung seien schon am Montagnachmittag nach Brühl gefahren, um erste Untersuchungen anzustellen.

Einer Anfrage dieser Redaktion mit der Bitte um eine Stellungnahme hatte der Betreiber des Freizeitparks gestern Vormittag nicht entsprochen und auf eine Erklärung verwiesen, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden würde. Am Dienstagmittag hat das Phantasialand auf seiner Facebook-Seite eine Stellungnahme zu den Geschehnissen des Vortags veröffentlicht, wenig später eine Pressemitteilung verschickt:

„Wir sind erschüttert. Fassungslos. In tiefer Trauer. Das tödliche Unglück eines geliebten Kollegen, das eine klaffende Lücke in die Phantasialand-Familie gerissen hat, lässt uns sprachlos zurück. Euer Mitgefühl und die einfühlsamen Worte, die ihr uns seitdem geschickt habt, berühren uns sehr. Danke euch allen für eure innige Anteilnahme in dieser dunklen Zeit. Mit unseren Herzen sind wir bei der Familie unseres Kollegen – bei den Menschen, die jetzt diesen tragischen Verlust verarbeiten müssen. Aus Respekt vor ihnen möchten wir an dieser Stelle von weiteren Beiträgen und tiefer greifenden Details zu diesem Vorfall absehen.“

Das Phantasialand werde wie geplant an Gründonnerstag öffnen, heißt es abschließend in der Erklärung.

Phantasialand: 15 Mitarbeitende nach Unfall von Seelsorger betreut

Laut Informationen dieser Redaktion war der Rettungsdienst am Montag um 14.53 Uhr von Kollegen des 43-Jährigen alarmiert worden. Als um 15.04 Uhr die Feuerwehr dazu gerufen wurde, lief noch die Reanimation des Verunglückten. Wenig später landete der vom Rettungsdienst angeforderte Hubschrauber auf der Streuobstwiese unterhalb des Freizeitparks. Sämtliche Versuche, den Mann zu retten, waren vergeblich.

Informationen dieser Redaktion zufolge wurden bis zu 15 Mitarbeitende des Phantasialands in Brühl, die den Unfall miterlebt hatten, von Notfallseelsorgern betreut. Die Polizei sicherte am Montag Spuren. Gestern dauerten die Befragungen von Zeugen noch an.

Phantasialand: Achterbahn „Taron“ wurde 2016 eröffnet

Die Achterbahn „Taron“ wurde im Jahr 2016 eröffnet. Zum Zeitpunkt der Eröffnung hielt sie den Weltrekord für die längste Multi-Launch-Coaster-Achterbahn der Welt sowie für die Achterbahn mit den meisten Richtungswechseln.

Bereits 2017 war ein Mitarbeiter nach einem Arbeitsunfall bei einer Inspektion einer Achterbahn gestorben. Damals hatte „Winja's Fear and Force“ überprüft werden sollen, der 58-Jährige wurde eingequetscht. Die Kölner Bezirksregierung hatte erklärt, dass der Unfall in keinem Zusammenhang mit der Sicherheit der Fahrgeschäfte stand.

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