Die Frühjahrsbelebung hat für einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit gesorgt, in den einzelnen Städten gibt es aber Unterschiede.
Neue ZahlenSo entwickelt sich die Arbeitslosigkeit in den einzelnen Städten in Rhein-Erft

Die Experten der Agentur für Arbeit in Brühl registrierten zuletzt einen leichten Rückgang der Arbeitslosigkeit im Rhein-Erft-Kreis.
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Das Frühjahr hat erneut für eine Belebung des Arbeitsmarktes im Rhein-Erft-Kreis gesorgt. Mit 17.217 waren Ende April 225 oder 1,3 Prozent weniger Menschen ohne Job als noch im März. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 auf 6,5 Prozent.
„Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen ist saisonbedingt und damit nicht überraschend. Der April ist wegen des Osterfestes und der damit beginnenden Vorbereitung auf die Saison in der Gastronomie und auch der Tourismusbranche ein durchaus verlässlich guter Monat für den Arbeitsmarkt. Auch das Dienstleistungsgewerbe und der Handel nehmen hier regelmäßig wieder an Fahrt auf“, erklärte Anja Daub, Geschäftsführerin operativ der für den gesamten Kreis zuständigen Agentur für Arbeit Brühl.
Der Vergleich mit dem Vorjahr fällt negativ aus
Weniger erfreulich fällt der Vergleich mit dem Vorjahr aus. Ende April 2024 lag die Zahl der Arbeitslosen noch um 881 niedriger. Auch bei den neu gemeldeten Stellen ist der Trend negativ. Die Zahl sank binnen Jahresfrist um rund ein Drittel auf 425 Arbeitsstellen im April.
Ohne den Einsatz von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen hätten die Werte noch schlechter ausgesehen, erklärte Daub. So hätten sich 1026 Menschen ohne Anstellung im April in einer beruflichen Weiterbildung befunden. „Für die große Anzahl der Kundinnen und Kunden der Arbeitsagentur und der Jobcenter, die über keine abgeschlossene Ausbildung verfügen, ist es wichtig, sie für den Strukturwandel und den damit sich wandelnden Bedürfnissen des Arbeitsmarktes zu qualifizieren“, betonte die Expertin. Daher rate sie den Menschen, sich bei der Arbeitsagentur über die Möglichkeiten einer beruflichen Weiterbildung zu informieren.
Für qualifizierte Fachkräfte biete der Arbeitsmarkt weiter gute Chancen. Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter seien in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres rund 1900 neue Stellen gemeldet worden. „Das sind zwar deutlich weniger als im Vorjahreszeitraum, aber insgesamt haben wir auch immer noch einen hohen Bestand an unbesetzten Stellen – aktuell 3335. Das zeigt eines ganz deutlich: Die Unternehmen haben den Bedarf, finden aber häufig nicht die passend qualifizierte Fachkraft“, erläutert Daub die Statistik.
Pulheim hält erfreulichen Bestwert
Von der Möglichkeit, einer mangelnden Nachfrage mit Kurzarbeit zu begegnen, machen nach wie vor nur wenige Unternehmen Gebrauch. Für den März 2025 – jüngere Daten liegen noch nicht vor – zeigten 14 Firmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im Vorjahr waren es sechs, während der Pandemie jedoch weitaus mehr.
Der Rückgang der Arbeitslosenzahl gilt für nahezu alle Kommunen im Rhein-Erft-Kreis. In Bedburg waren Ende April 804 Menschen ohne Job, nach 838 im März, in Bergheim waren es 2917 (2964), in Brühl 1642 (1737), in Elsdorf 775 (777), in Hürth 2180 (2210), in Kerpen 2654 (2697) und in Wesseling 1622 (1644). Leichte Zuwächse gab es in Erftstadt 1295 (1276) und in Frechen 1956 (1948). Die höchste Arbeitslosenquote verzeichnete kreisweit Bergheim mit 8,6 Prozent, die geringste Pulheim mit 4,7 Prozent.