Verkehr in BrühlBürgerprotest gegen Umbau der Radspur

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Anwohner befürchten gefährliche Situationen für Radler, die die recht enge Schulstraße in Brühl-Kierberg entlang fahren.

Anwohner befürchten gefährliche Situationen für Radler, die die recht enge Schulstraße in Brühl-Kierberg entlang fahren.

Brühl-Kierberg – Die Verkehrssituation an der Schul- und Talstraße in Kierberg birgt reichlich Zündstoff. Dies wurde bei einer von der Dorfgemeinschaft moderierten Zusammenkunft von Anwohnern, Politikern und Bürgermeister Dieter Freytag offenbar.

„Einige Kierberger sind besorgt und wütend“, erklärte mit Hans-Georg Konert der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft nach dem Treffen in der Gaststätte Zur Eule.

Nur noch eine Radspur

Im Mittelpunkt der Kritik standen vor allem die Situation für Radfahrer an der Schulstraße und die Pläne der Verwaltung für die künftige Gestaltung des stark ansteigenden Abschnitt auf Höhe der einstigen Corrida-Bar. Die Verwaltung beabsichtigt bislang, anstelle der lange Zeit vorhandenen etwa 1,20 Meter breiten Schutzstreifen für Radler auf beiden Straßenseiten nur noch einen, 1,50 Meter messenden auf der nördlichen Seite anzulegen.

Dieser Plan überzeuge nicht, sagte Konert. „Alle finden, dass die Situation für Fahrradfahrer zu eng und brandgefährlich ist“, erklärte er. Es habe bereits einen Unfall gegeben, als ein Autofahrer mit seinem Außenspiegel einen Radler touchiert und zu Fall gebracht habe, so Konert.

Schmalere Straße durch Neubau

„Dass die Straße dort so eng ist, hat die Verwaltung zum Teil selbst zu verantworten. Der Neubau, der die Corrida-Bar ersetzte, ist entgegen ursprünglicher Ankündigungen weniger als drei Meter von der Straße weg versetzt worden“, sagte Anwohner und Gastwirt Markus Weick.

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Tatsächlich ist die Schulstraße seit Errichtung des Neubaus nicht mehr 6,50, sondern nur noch sechs Meter breit, dafür misst der einst sehr schmale Bürgersteig nun laut Verwaltung fast zwei Meter. Im Vorfeld hatte die Stadt erklärt, dass die Schulstraße auch schon vor der Umgestaltung für zwei Radschutzstreifen zu schmal gewesen sei.

Zeit nehmen, um Lösungen zu finden

Weick und Konert wollen aber vor allem vorausschauen. „Wichtig ist ein gemeinsamer Blick für die Realität“, so Weick. Man solle sich Zeit nehmen, um Lösungen zu finden. Das sieht auch Konert so. Bereits bei der Zusammenkunft seien viele Vorschläge gemacht worden.

Diese reichten von regelmäßigen Geschwindigkeitskontrollen, einer Neugestaltung der Fahrradwege über Aufpflasterungen, der Errichtung von Verkehrsinseln bis hin zu einer einspurigen Verkehrsführung. Er begrüßte es, dass Bürgermeister Freytag nach Ostern zu Werkstattgesprächen mit den Fachleuten der Stadtverwaltung einladen will.

Zebrastreifen wurde entfernt

Dass unlängst die Markierung des Fußgängerüberwegs am Beginn der Talstraße entfernt wurde, sieht Konert weniger kritisch. Die Verwaltung hatte bereits zuvor erklärt, dies sei nötig, um den Vorgaben des Rhein-Erft-Kreises als Aufsichtsbehörde gerecht zu werden.

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An der Talstraße wurde der Zebrastreifen entfernt.

Dort sei eine regelkonforme Beleuchtung des Überwegs nicht möglich, erklärte der Technische Beigeordnete Gerd Schiffer. Die Vorgaben verlangten, dass Zebrastreifen deutlich heller als der übrige Straßenraum beleuchtet werden müssten. Weil dort die Straße „An der Brücke“ einmünde, könne man die nötigen Lampen jedoch nicht installieren.

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