Wolfgang Mohr„Ich hatte immer Freude an der Arbeit“

Dr. Dirk Siegers (rechts) beerbt Wolfgang Mohr als Vorsteher des Brühler Finanzamts. Bürgermeister Michael Kreuzberg (links) und Oberfinanzpräsident Werner Brommund wohnten der Feierstunde ebenfalls bei.
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Brühl – „Der Mohr hat seine Arbeit getan, der Mohr kann gehen!“ Oberfinanzpräsident Werner Brommund von der Oberfinanzdirektion Rheinland hielt es am Donnerstagnachmittag bei der Verabschiedung des langjährigen Vorstehers des Brühler Finanzamtes, Wolfgang Mohr, mit Dichter Friedrich Schiller.
Anders als das Original war dieses Zitat allerdings in keiner Weise despektierlich gemeint, ganz im Gegenteil. „Sie sind immer ein authentischer Kollege geblieben, der sich nicht verstellte und das vorgelebt hat, was er von seinen Mitarbeitern erwartete“, lobte der Oberfinanzpräsident den frisch pensionierten 65-Jährigen. Mohrs Nachfolge tritt der 51-jährige Dr. Dirk Siegers an, der an diesem Nachmittag zugleich offiziell eingeführt wurde.
Seit 2006 im Amt
Wolfgang Mohr hatte 2006 das Amt des Vorstehers im Brühler Finanzamt angenommen und war für seine neue berufliche Herausforderung eigens nach Brühl-Heide gezogen. Insgesamt war Mohr 30 Jahre lang in der Finanzverwaltung tätig. „Nun beginnt für Sie der dritte Lebensabschnitt, dieses Mal mit selbstbestimmter Zeitgestaltung“, gratulierte die ständige Vertreterin des Vorstehers, Barbara Wolf, dem Pensionär.
Dieser bedankte sich bei den zahlreichen Gästen, die sich im Casino des Finanzamts eingefunden hatten. „Ich hatte immer Freude an der Arbeit. Das lag allerdings nicht nur an den interessanten Aufgaben, sondern insbesondere auch an den netten Menschen, mit denen ich zu tun hatte.“Mohrs Nachfolger Dr. Dirk Siegers startete mit reichlich Vorschusslorbeeren in seine neue Aufgabe. „Auch wenn es Ihr erstes Amt als Vorsteher ist, gibt es keinen Zweifel an Ihrer Qualifikation dafür“, erklärte beispielsweise Oberfinanzpräsident Brommund und verriet den Mitarbeitern im Anschluss gleich ein Hobby ihres neuen Chefs. „Wenn Sie ihm auf der Grünanlage draußen ein paar Löcher buddeln, bringt er Ihnen bestimmt gerne das Golfspielen bei.“
Siegers, der zuletzt bei der Oberfinanzdirektion Rheinland Referatsleiter unter anderem für Abgabenordnung war, ist fortan für 291 Mitarbeiter zuständig. Das Steueraufkommen des Brühler Finanzamtes betrug im Jahr 2012 eine Milliarde Euro. Das bringe eine enorme Verantwortung mit sich, vor der er sich jedoch nicht scheue. „Wolfgang Mohr hat mich sehr präzise vorbereitet“, versprach Siegers mit einem Schmunzeln.
Der Brühler Bürgermeister Michael Kreuzberg gab dem neuen Vorsteher gleich noch einen Tipp mit auf den Weg, der im Original von Jean Baptiste Colbert stammt, dem Finanzminister Ludwigs XIV.: „Die Kunst der Besteuerung besteht ganz einfach darin, die Gans so zu rupfen, dass man möglichst viel Federn bei möglichst wenig Geschrei erhält.“