FörderschuleNeue Einrichtung soll in Bergheimer Helen-Keller-Schule einziehen

Die Eltern haben große Sorgen um ihre Kinder, weil die Martin-Luther-Förderschule im nächsten Jahr geschlossen werden soll.
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Elsdorf – Es gibt noch kein detailliertes Konzept, wie die neue Förderschule, die in Niederaußem im Sommer eröffnet werden soll, aussehen soll. Die Eltern der Martin-Luther-Förderschule in Elsdorf fürchten massive Probleme für ihre Kinder, wenn die Schule an der Desdorfer Straße im nächsten Jahr schließt und ihre Kinder nach Niederaußem umziehen müssen.
Die Eltern befürchten, dass ihre Kinder mit Förderschwerpunkt Lernen (L) künftig mit Kindern mit Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung (ES) gemeinsam die Schulbank drücken müssen. Denn der Träger, der in Niederaußem eine Dependance zu seiner bestehenden Förderschule in Zieverich gründen will, ist die van-Gils-Stiftung der Caritas. Und die unterrichtet dort ES-Schüler.
Die neue Schule soll Schüler der Martin-Luther-Schule aus Elsdorf und Bedburg, von der Helen-Keller-Schule in Niederaußem (ebenfalls L) und vermutlich auch aus Pulheim (Sprache, S, und ES) unterrichten.
„Unsere Kinder haben es schwer genug“, sagt Andrea Tochtenhagen von der Elternschaft. Schon nach wenigen Stunden sinke die Konzentrationsfähigkeit. Das würde deutlich verstärkt, wenn auch ES-Schüler in der Klasse wären.
Die Regelschule sei keine Alternative, sagt Bein de Oliveira. Er hat versucht, seine Tochter (12) an der Gesamtschule anzumelden, sei dort jedoch, weil alle Jahrgänge restlos voll seien, abgelehnt worden. „Wo soll meine Tochter sonst hin“, beschreibt er die fehlende Alternative. Und wie die Kinder nach Bergheim kommen sollen, sei völlig offen. Auch Schulleiterin Doris Gietzen betonte, dass gegen eine Zusammenlegung mit S-Kindern nichts einzuwenden sei, sieht aber Probleme, wenn ES-Schüler hinzukommen.
Von der van-Gils-Stiftung gab es wegen nicht abgeschlossener Planungen keine Stellungnahme. Bergheims Dezernent Klaus-Hermann Rössler betont, dass die neue Schule in Niederaußem „ganz klar auf L-Schüler angelegt“ sei. „Aber der Träger entscheidet letztlich.“ Er beschreibt zudem eine neue Entwicklung: So habe die Stiftung jetzt erklärt, die Paulusschule in Niederaußem sei wegen fehlender Differenzierungsräume weniger geeignet. Zurzeit stehe man in Verhandlungen, die benachbarte Helen-Keller-Schule zum Schulstandort zu küren. In der Paulusschule könne dann das Haus der Begegnung bleiben.