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Ausschuss stimmt zuStiftung will Stelle an der Musikschule Erftstadt finanzieren

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Zu sehen ist ein Gebäude, das wirkt, als wäre es von einem grauen eisernen Umhang verdeckt.

Das Anneliese Geske Musik- und Kulturhaus ist seit 2014 das Hauptgebäude der städtischen Bernd-Alois-Zimmermann-Musikschule.

Die Klaus Geske Musik- und Kulturstiftung hat nach der Rücknahme des Übernahme-Angebots angeboten, 2026 eine Vollzeitstelle zu finanzieren.

Über das Angebot der Klaus Geske Musik- und Kulturstiftung, eine Vollzeitstelle für das Jahr 2026 an der Bernd-Alois-Zimmermann-Musikschule der Stadt Erftstadt zu finanzieren, hat der Hauptausschuss in seiner Sitzung am Dienstagabend beraten.

Die Verwaltung empfiehlt, das Angebot anzunehmen. Der Grund: „Die Unterrichte im Jahr 2026 können hiermit befristet aufgefangen werden“, ist dort zu lesen. 

Die Ausschussmitglieder folgten dem Antrag der Stadt einstimmig. Konsens herrschte aber auch darüber, dass sich lediglich um eine kurzfristige Lösung handelt. Grünen-Fraktionsvorsitzende Stephanie Bethmann sagt: „Das ist keine mittel- oder langfristige Lösung.“ Sie sprach von „einem der großen Themen für die kommende Ratsperiode“. Susanne Loosen (SPD) ist dennoch „dankbar, dass die Dringlichkeit rausgenommen ist“.

Erftstadt: Politik will langfristige Lösung für die Musikschule

Die FDP begrüßt das „großzügige Angebot“ der Stiftung. Dennoch sei man der Meinung, „dass es nach diesem einen Jahr keine Fortsetzung geben darf“, so Fraktionsvorsitzender Franz Holtz. Dann müsse die Verwaltung in der Lage sein, die Kosten zu tragen. Entscheidend sei, dass jedes Kind ein Instrument lernen könne. Ob man sich ein Orchester leisten könne, das sei eine andere Frage.

Nachdem die Stiftung im Mai angeboten hatte, die Musikschule zu übernehmen, hatte sie das Angebot Anfang Juli überraschend zurückgezogen. Sie begründet dies im Wesentlichen damit, dass die Lehrkräfte in öffentlicher Trägerschaft bleiben wollen.

FPD und SPD bedauerten die Rücknahme des Übernahme-Angebots. Dem schloss sich CDU-Fraktionsvorsitzender Stephan D. Bremer an. Es sei „Erftstadt-typisch“, Themen bevor sie entschieden seien, kaputt zu reden. „Es wäre eine Chance gewesen“, so Bremer. Perspektivisch könne man das in der Größenordnung so nicht weiter führen. Die Aufgabe müsse man in der neuen Ratsperiode angehen. 

Erftstadt: Unterricht in betroffenen Instrumenten soll gesichert werden

Mit dem neuen Angebot, der einjährigen Projektförderung einer Vollzeitstelle, die mit einem Kw-Vermerk („künftig wegfallend“) versehen ist, soll der Unterricht in den betroffenen Instrumenten gesichert werden.

Der Rat hatte im November 2024 beschlossen, drei Vollzeitstellen nicht nachzubesetzen, das betrifft die Lehrkräfte für Trompete, Horn und Cello. Laut der Stadt sind es Stellen, deren Inhaberinnen und Inhaber in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Förderkreis, Schüler- und Elternvertretung kritisierten, dass mit den Instrumenten wichtige Bestandteile in Orchestern und Ensembles wegfallen.

Für Marion Sand (Aufbruch'22) stand am Dienstagabend vor allem die Frage im Raum: „Wie soll es weitergehen, und was ist die Perspektive?“ Sie wies auch darauf hin, dass die Stelle der Musikschulleitung vakant sei. Denn seit heute (1. Oktober) ist Julia Berg Leiterin der Bergischen Musikschule in Wuppertal. Myriam Iber (Freie Wählergemeinschaft Erftstadt): „Es erstaunt mich, dass die hohen Kosten der Musikschule erst jetzt auffallen.“ Ihre Fraktion habe die „eklatanten Kosten“ lange auf dem Schirm.

Am Dienstag, 7. Oktober, entscheidet der Rat final über das Angebot. Nach Ablauf der Förderung sei der weitere Umgang mit den beschlossenen Kw-Vermerken in den Haushaltsplanberatungen zu entscheiden, heißt im Antrag weiter.