Die Klaus-Geske-Musik- und Kulturstiftung hat ein Konzept, das auch eine Erweiterung des Geske-Kulturhauses vorsieht.
„Kulturelle Zukunft sichern“Klaus-Geske-Musik- und Kulturstiftung will Musikschule Erftstadt übernehmen

Stellten die Idee vor: Victoria Berg (v.l.), Helga Berg und Heinz-Günther Hunold.
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Die Klaus-Geske-Musik- und Kulturstiftung bietet an, die Bernd-Alois-Zimmermann-Musikschule der Stadt Erftstadt zu übernehmen. Das teilte die Stiftung am Mittwochnachmittag in einem Pressegespräch mit. Die Stiftung möchte die Musikschule als freier, gemeinnütziger Träger weiterführen.
Die Idee stellten Helga Berg, Vorstand der Klaus Geske Musik- und Kulturstiftung, Victoria Berg, Head of Administration, Controlling & Marketing, sowie Heinz-Günther Hunold, Senior-Partner der AHW Steuerberater Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte, vor.
Vergangenen November hatte der Stadtrat mehrheitlich beschlossen, drei Vollzeitstellen an der Musikschule nicht nachzubesetzen. Proteste hatte es unter anderem vom Förderkreis, der Elternvertretung und der Schülervertretung gegeben. Betroffen sind die Lehrkräfte für Trompete, Horn und Cello. Die Stellen wurden mit Kw-Vermerk („künftig wegfallend“) versehen.
Erftsadt: Stiftung will Stellen für Trompete, Cello und Horn erhalten
Die Stiftung ist daraufhin aktiv geworden. Ausschlaggebender Punkt sei bereits die Ratssitzung im November gewesen, erläutert Victoria Berg. Helga Berg fügt hinzu, dass viele Bürger auf die Stiftung zugekommen seien. Es wird laut Stiftung ein Konzept erarbeitet. „Ich glaube, wir haben eine Idee entwickelt, wie wir die Musikschule auf Dauer erhalten können“, sagt Helga Berg.
Die Jahreswochenstunden sollen in vollen Umfang bestehen bleiben, die Kw-Vermerke würden so obsolet. Die drei Stellen wolle man neu besetzen, betonte Helga Berg. Bei einer möglichen Übernahme durch die Stiftung würde der Mietvertrag zwischen Stadt und Stiftung aufgehoben werden. Die Stadt Erftstadt würde so fast 50.000 Euro einsparen. So wären zudem anstehende Instandhaltungsarbeiten wieder möglich oder auch Investitionen wie in Technik oder eine Photovoltaikanlage.
Angedacht ist laut der Stiftung eine komplette Übernahme des Personals zu den bisherigen Konditionen. Und mehr noch: Es soll unter anderem um einen Hausmeister oder eine Hausmeisterin und eine Sachbearbeiterin oder einen Sachbearbeiter im Musikschulbüro erweitert werden.
Erftstadt: Geske-Kulturhaus könnte für 2,2 Millionen erweitert werden
Außerdem möchte die Stiftung das Anneliese-Geske-Musik- und Kulturhaus um einen Anbau auf den hinteren Parkflächen erweitern, etwa 390 Quadratmeter groß auf drei Etagen. So könne man die Kapazität erhöhen, sagt Helga Berg. Pläne liegen bereits vor. Die Kosten schätzt die Stiftung auf etwa 2,2 Millionen Euro.
Es soll eine Geske Stiftung gGmbH gegründet werden, die sie um den Betrieb der Musikschule und des Anneliese-Geske-Musik- und Kulturhauses kümmern soll. „Es wäre machbar“, sagt Heinz-Günther Hunold, das habe man bereits geprüft. Er spricht zudem von einem „Win-win-Spiel für alle“. Nun gehe es in die Prüfungsphase.
Zudem soll im Gebäude das Café Einklang eröffnet werden, ein Inklusionscafé für Erftstadt. Außerdem gebe es kein adäquates Gästehaus, sagt Helga Berg. Das wolle man ebenfalls in den möglichen Anbau integrieren. Die Stiftung würde zudem weiter Landesmittel akquirieren und geförderte Projekte fortführen wie beispielsweise „JeKits“ (Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen). Dafür hatte die Musikschule vergangenes Jahr bereits einen Antrag gestellt, der bewilligt wurde. Kooperationen wie etwa mit Kitas oder Hochschulen sollen auch fortgeführt werden.
Die Stiftung hat auch Bürgermeisterin Carolin Weitzel zu dem Gespräch eingeladen. „Es wäre eine Entscheidung von enormer Tragweite, von der auch meine Mitarbeiter betroffen wären“, sagt die Bürgermeisterin. Es sei zudem keine Entscheidung, die sie allein treffen werde, sondern sie sei vom Stadtrat zu beraten und zu beschließen. Weitzel: „Ich stehe der Idee und dem Vorhaben positiv gegenüber.“
„Musikalische Bildung ist ein öffentliches Gut und Teil der sozialen Daseinsvorsorge. Sie sollte für alle zugänglich bleiben und die Entwicklung und Persönlichkeitsbildung von Menschen aller Altersgruppen fördern“, erläutert Helga Berg. Durch die Übernahme soll die musikalische Bildung in Erftstadt langfristig gesichert werden. „Es ist ein besonderer Schatz, den die Stadt Erftstadt hier besitzt“, sagt auch Hunold.