„Ohne uns wäre es öde“Erftstädter Einzelhändler mit eindringlichem Appell an Kunden

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Andrea Riese und ihre Mitstreiter brechen eine Lanze für die lokalen Einzelhändler.

Andrea Riese und ihre Mitstreiter brechen eine Lanze für die lokalen Einzelhändler.

Erftstadt – „Wir sind immer für Sie da.“ So steht es auf dem Plakat, das Aktionsgemeinschaft Handel und Gewerbe Lechenich (Ahag) und die Immobilien- und Standortgemeinschaft Erftstadt-Center (ISG) gemeinsam entworfen haben. Die beiden Organisationen ziehen seit dem vergangenen Sommer an einem Strang. Im Boot ist auch die städtische Wirtschaftsförderung, die das Plakat gesponsert hat.

33 Geschäfte und Dienstleister sind mit Porträts der Inhaber oder des Teams darauf zu sehen. 50 Stück sind gedruckt und verteilt worden. „Ich beobachte schon, dass Leute stehenbleiben und genau hinschauen“, erzählt Andrea Riese, zweite Vorsitzende der Ahag. Sie hat das Plakat an der Tür ihres Modegeschäfts angebracht.

Einzelhandel in Erftstadt: Kunden sollen gut beraten werden

Der Onlinehandel mache den Fachgeschäften schon zu normalen Zeiten das Leben schwer, die Corona-Einschränkungen hätten das Problem weiter verschärft, berichtet sie. „Dabei haben wir alle Hygienekonzepte und sind vorsichtig“, sagt Andrea Riese. Bei ihr dürften sich beispielsweise höchsten vier Kundinnen gleichzeitig aufhalten, obwohl es nach den Corona-Vorschriften mehr sein könnten.

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In den Läden – in Lechenich seien etwa 80 Prozent inhabergeführt – habe man kompetente Ansprechpartner, wirbt sie für den lokalen Handel. „Wir wollen, dass der Kunde nicht nur mit einem Lächeln wieder geht, sondern mit dem Gefühl, gut beraten worden zu sein.“

Dann würden die Menschen sehen, wie öde es ohne uns wäre“

Sie verstehe, dass die Menschen verunsichert seien. Die Stadt sei viel leerer als sonst in der Vorweihnachtszeit. Dass auch auf der Straße Maske getragen werden müsse, schmälere natürlich das Vergnügen beim Schaufenster-Gucken. Hinzukomme, dass die Kunden beim Einkaufsbummel keine Möglichkeiten hätten, wenigstens auf einen Kaffee einzukehren. Immerhin hätten zwei Wirte jeweils zum Wochenende Glühweinstände aufgebaut, an denen man das Getränk zum Mitnehmen kaufen könne.

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Noch könne man in Erftstadt alles kaufen, was man brauche, seien es Dinge für den täglichen Bedarf oder Geschenke zu Weihnachten. Andrea Riese würde den Bürgern gern mal vor Augen führen, wie es wäre, wenn es keine Geschäfte mehr in der Innenstadt gäbe.

In einer Arbeitsgruppe der Ahag habe sie mit anderen Mitgliedern darüber nachgedacht, mal für ein Wochenende alle Schaufenster an der Bonner Straße, ab Markt und an den angrenzenden Straße mit Packpapier zuzukleben. „Dann würden die Menschen mal sehen, wie öde es hier wäre ohne uns.“

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