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Erftstädter EisenbahngeschichteDie Flutsch ist in Sachsen noch zu sehen

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Erftstadt-Köttingen – Das waren noch Zeiten. Einst fuhr eine Schmalspurbahn mitten durch Lechenich, sogar durchs Bonner und das Herriger Tor. 1894 waren die Schienen verlegt worden, vor etlichen Jahren allerdings war die Linie der Euskirchener Kreisbahn (im Volksmund liebevoll „Flutsch“ genannt), stilgelegt worden. Die Bahn verkehrte ab 1895 zwischen Liblar und Euskirchen, Mülheim-Wichterich und Zülpich. Befördert wurden Personen, Güter und Post. Heute erinnert in Lechenich fast nichts mehr an die Eisenbahngeschichte.

Doch in historischen Beiträgen und vielen Fotodokumenten ist die alte Zeit festgehalten. Und das nicht nur im Rheinland. Denn wenn es um Eisenbahnen, ihre Technik und ihre Geschichte geht, tauschen sich die Lokomotiven-Fans deutschland- und sogar weltweit aus. Der Köttinger Heimatforscher und Eisenbahn-Experte Otto Straznicky („Ostra“, 92) hat dafür nun mal wieder einen netten Beweis erhalten. Er bekam von Siegfried Baum aus Augsburg, der sich in der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte engagiert, einen Brief. Darin wird berichtet, dass im sächsischen Aue (Erzgebirge) der pensionierte Lokführer Peter König seit Jahrzehnten malt. Und sogar von einer Postkarte ein Gemälde schuf, dass die dampfend Lok zeigt, wie sie gerade durchs Herriger Tor gerollt ist. Das Gefährt, berichtet König, sei identisch mit einer Mallet-Lok, von der es noch heute zwei Exemplare bei der Harzbahn gebe und die auch im Einsatz seien. „Im Erzgebirge ist Lechenicher Eisenbahngeschichte noch immer zu bestaunen. Wer hätte das gedacht“, freut Ostra sich.