Friedhof LechenichLetzte Ruhe im pflegefreien Platanenhain

Der Platanenhain in Liblar war vor drei Jahren angelegt worden. Blumenkränze, Grableuchten und Erinnerungsstücke kann man an einer zentralen Gedenkstele ablegen.
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Erftstadt – Auch in Erftstadt wächst die Nachfrage nach pflegefreien und preiswerten Grabstätten. Wie es jetzt im Betriebsausschuss Straßen hieß, will die Stadt deswegen im kommenden Jahr ein neues Gemeinschaftsurnenfeld auf dem Friedhof in Lechenich anlegen lassen. Zudem war der Wunsch nach Baumgräbern an die Stadtverwaltung herangetragen worden. Sie sollen noch in diesem Jahr in Lechenich angelegt werden.
Damit erweitert die Stadt die Möglichkeiten für alternative Bestattungsformen. Den Ausschussmitgliedern legte die Verwaltung eine Aufstellung vor, aus der hervorgeht, welche Bestattungsformen in den verschiedenen Ortsteilen angeboten werden. Demnach gibt es zum Beispiel Stelengräber in Bliesheim, Friesheim, Gymnich, Kierdorf und Lechenich. Ab 2018 sollen auch Urnenstelen in Liblar angeboten werden.
Platz für 125 Urnengräber
Dort war 2014 als erste Maßnahme eines von einem Landschaftsarchitektur-Büro erarbeiteten Konzepts für alternative Bestattungsformen ein Platanenhain errichtet worden, der gut angenommen wird. Auch hier handelt es sich um ein Gemeinschaftsurnenfeld.
Auf einem Areal des Liblarer Friedhofs ist Platz für 125 Urnengräber geschaffen werden, 35 Erdgrabstellen kommen hinzu. Die Namen der Verstorbenen sind auf einheitlich gestalteten Metalltafeln in Form von Efeublättern verewigt, die an Findlingen im Platanenhain befestigt sind.
Kaum Nachfrage nach muslimischen Bestattungen
Auch von Bestattungen nach muslimischem Ritus war im Ausschuss die Rede. Dafür sei in Erftstadt kaum eine Nachfrage feststellbar, teilte die Verwaltung mit. Dies gelte auch für andere Städte im Rhein-Erft-Kreis, die bereits ein muslimisches Gräberfeld anböten. In Hürth und Elsdorf zum Beispiel gebe es lediglich ein bis zwei muslimischen Bestattungen im Jahr.
Die meisten muslimischen Bürgern entschieden sich für eine Beisetzung in ihrem Herkunftsland, so die Stadtverwaltung, Sie will nun noch einmal Gespräche führen, unter anderem mit den örtlichen Bestattern, um eine genauere Bedarfsprognose zu erhalten.