Jecke überallDas sind die schönsten Bilder vom Karneval in Erftstadt

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Eine bunt verkleidete Karnevalistin fährt mit ihrem Lastenrad im Zug mit.

Mit bunten Luftballons geschmückte Lastenräder fuhren als Bagagewagen beim Zug durch Köttingen mit.

So schön kann Karneval sein: Wir haben die Highlights aus Erftstadt in Bildern zusammengefasst.

An den Karnevalstagen finden Sie hier die schönsten Bilder aus Erftstadt.

Karneval

Die schönsten Bilder der Züge in Erftstadt 2023

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Kierdorf

Mit ungewöhnlichen Gefährten waren die Mitglieder des Ruderclubs Kierdorf beim Karnevalszug unterwegs: Als Stewardessen verkleidet schoben die Ruderinnen Flugzeugtrolleys, die mit Piccolo und anderen Leckereien bestückt waren, durch den Ort. Begleitet wurden sie von Piloten und Mitarbeitern auf dem Rollfeld. Die originellen Kostüme waren gleich am Anfang des Zuges zu sehen, die Ruderer nahmen zum 38. Mal teil und führten den Umzug an.

In einen Schwarm bunter Bienen hatten sich die Sportler vom Turnverein verwandelt, der Sportclub Ville lief in roten Trikots mit und die KG Brav-Jonge 1951 grüßte vom Festwagen. Als Künstlerkolonie mit Malutensilien hatte sich die Freibadinitiative ausstaffiert, der Kegelclub Kaaschte Bier war in einen Indianerstamm verwandelt.

Mit wilden Tänzen und einer eigenen Choreografie zeigte sich eine Gruppe rund um das Ex-Dreigestirn. Als Bienen, Blumenwiesen und Gärtner verkleidet, tobten Klein und Groß vor dem Paradewagen der aktuellen Tollitäten herum und bildeten dann eine eindrucksvolle Reihe – der Größe nach sortiert. Dann hieß es lautstark „Kommando Summ Summ“ und die Truppe zog weiter.


Köttingen

Die Prinzengarde Köttingen wird 100 Jahre alt. „Unser Jubiläum wollten wir auch im Zug feiern“, freute sich die Vorsitzende Elvira Ogrzall. Und so marschierten 32 Mitglieder in rot-weißen Kostümen gut gelaunt durch Köttingen. Als Panzerknacker unterwegs waren die „Köttinger Fründe“ und hatten ihren Wagen mit Dollarzeichen geschmückt.

Eine kleine Freundesgruppe rund um Maike Paeper und Sonya Hnida wählte das Thema „Garten“ als Motiv. Ihr Kopfschmuck bestand aus Rosenblüten und kleinen Vögeln. In Trikots war der Sportclub Erftstadt-Ville unterwegs, die Köttinger Jungs fuhren als bunte Clowns auf einem Wagen, die Köttinger Hunnnenhorde war auch unterwegs. Die 1. KG 1973 Stolz von Köttingen hatten den Wagen mit bunten Luftballons dekoriert.


Bliesheim

Die Bliesheimer Jecken brauchten Geduld. Richtig viel Geduld. Denn ihr Zug hatte mächtig Verspätung. Einer der Traktoren hatte einen Platten, das wirbelte den Zeitplan durcheinander. Doch das närrische Volk am Straßenrand ließ sich die Laune nicht verderben, sang und tanzte sich schon mal warm.

Vor allem an der Kreuzung von Merowinger- und Karolingerstraße standen die Menschen dicht gedrängt und jubelten begeistert, als schließlich der Kamelleregen auf sie niederging. 17 Gruppen hätten sich angemeldet, berichtete Hans Zimmermann von der KG Bliesheim. Das seien zwar etwas weniger als in vergangenen Jahren: „Aber die Bewährten sind dabei.“

Zum Beispiel der BC Bliesheim, der für ein rot-weißes Spektakel sorgte. Engagiert versuchten die Sportler, ihre Wurfgeschosse auch im zweiten Stockwerk zu platzieren, damit die Zuschauer dort nicht leer ausgingen.

Ein wunderschönes Bild bot der Prunkwagen, auf dem das Kinderdreigestirn Louis, Mona und Emma durch den Ort kutschiert wurde. Aus vollen Händen warfen die drei Süßigkeiten in die jubelnde Menge.

Der Schützenverein bewies Humor. Die Mitglieder hatten sich als wilde Tiere verkleidet, allerdings als solche, die schon erlegt wurden. Die Trophäenbretter trugen sie unverdrossen um den Hals und wirkten putzmunter.

Rosenmontagszug in Friesheim

Wie kann eine einzelne Frau so viel gute Laune verbreiten? Heike Fischer schob ihren kleinen Wagen, auf dem sich munter ein Windrädchen drehte, durch Friesheim. Sie selbst war als Brausepulvertütchen verkleidet. Aus gutem Grund: „Wir brauchen gerade jetzt diese Brausetütchen-Momente“, sagt Heike Fischer.

Momente also, in denen man sich leicht fühlt und die Sorgen vergisst. Seit elf Jahren marschiert sie wacker im Friesheimer Zug mit, erst mit Nachbarn und Freunden, seit vier Jahren allein, aber beileibe nicht einsam.

Heike Fischer schob ihren kleinen Wagen, auf dem sich munter ein Windrädchen drehte, durch Friesheim.

Heike Fischer schob ihren kleinen Wagen, auf dem sich munter ein Windrädchen drehte, durch Friesheim.

Der Musikverein Friesheim marschierte mit klingendem Spiel an der Spitze der 16 liebevoll und bunt herausgeputzten Gruppen. Es seien mehr Fußgruppen dabei als in früheren Jahren, berichtete Zugleiter Staf van Rompaey. Aber auch die Wagen gaben ein prächtiges Bild ab. Die KG 1911 war gleich mit mehreren Gruppierungen vertreten, vorweg fuhr Präsident Helmut Herb.


Erp

Es war schon ein beeindruckendes Bild, als das riesige Geisterschiff der Gruppe „Hauwäsch“ in Erp um die Ecke bog. Die Besatzung war zwar schauerlich geschminkt, wirkte aber eher quicklebendig als untot.

Die „Erper Spitzbötzche“, eine von zwei neuen Gruppen im Karnevalszug, absolvierten ihre Premiere selbstbewusst als Superhelden. 265 Teilnehmer hatten sich angemeldet, zwölf große Wagen fuhren mit – natürlich selbst gebaut. Die Erper Stippeföttche kamen als Cowboys und hatten gleich ihren eigenen Saloon dabei.

Die Fläschepänz hatten sich in die Campingfreunde Erp verwandelt – mit einem echten Wohnwagen. Manch einer, der einfach nur gekommen war, um den Erper Zug anzuschauen, kam dabei auf den Hund, sogar auf den fliegenden Hund. Denn die „Jecke us alle Ecken“ hatten sich als 101 Dalmatiner verkleidet. Ihre Luftballons, die natürlich ebenfalls Dalmatiner darstellten, verteilten sie großzügig an die die Kinder am Straßenrand.

Ein Hauch von Easy Rider wehte durch Erp, als die Decke Köpp mit ihrem überdimensionierten Motorrad vorfuhren. Aber von wegen „Born to be wild“: Bei ihnen hieß es „Born to be breit“.

Nicht nur die Kostüme im Zug waren zum Teil bildschön, wie beispielsweise bei den Columbinen. Auch die Zuschauerinnen und Zuschauer hatten sich viel Originelles einfallen lassen. So wurde der Zug zu einem fröhlichen, bunten, rundum gelungenen Spektakel, bei dem kein Kind ohne reichlich Kamelle nach Hause ging.


Karnevalszug in Erftstadt-Ahrem

„Ne neue Sportplatz? D’r Wäch zom Mars jeht flöcker“ – mit einem ganz klaren Statement hatten die Mitglieder des SSV Rot-Weiß Ahrem ihren Karnevalswagen geschmückt, der von zahlreichen großen und kleinen Sportlern eskortiert wurde.

Ihr von der Flut zerstörter Fußballplatz ist auch anderthalb Jahre nach der Katastrophe nicht erneuert. Zu dem Zug quer durch den Ort konnte Zugleiter Ralph Heiden 13 Gruppen mit insgesamt 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern begrüßen.

Eine Horde wilder Zootiere mit Giraffen, Löwen, Tigern und Pandas lief mit im Zug und wurde vom Bagagewagen aus von „Tierpflegerin“ Susann Drechsel betreut. Die Freundesgruppe mit 15 Erwachsenen und sieben Kindern hatten sogar einen eigenen Wagen dabei.

Schon vor dem Beginn des Zuges war die Stimmung bei Bianca Napp bestens: Sie hatte Freunde, Arbeitskollegen, Familie und Nachbarn zum „Angrillen“ vor ihr Haus eingeladen, und die närrischen Zuschauer freuten sich schon auf Würstchen und Koteletts, um gestärkt den Zug zu genießen.

Mehr als zufrieden beobachtete die fünf Monate alte Lou Zimmermann, gemütlich als Erdbeere eingepackt, auf dem Arm ihrer Mutter das Geschehen – und lächelte selig.


Karnevalszug in Blessem

In guten wie in schlechten Zeiten – dieses Motto passte zu einer der Gruppen, die im Karnevalszug durch Blessem zogen, ungewöhnlich gut: Eine ganze Schar von Fluthelfern rund um Stephan Hasenschar aus Schmillinghausen in der Nähe von Kassel hatte es sich nicht nehmen lassen, zu den nun glücklicheren Tagen als Heinzelmännchen kostümiert anzureisen in den Ort, in dem sie den Menschen damals beigestanden hatten.

„Das ist etwas ganz Besonderes“, freuten sich Zugleiter Thomas Schaf und seine Frau Bianca. Insgesamt zogen 14 Gruppen mit zwei Wagen und 350 Teilnehmern und Teilnehmerinnen durch den geschmückten Ort, etwas mehr als in den Jahren vor Corona.

Bereits zum 20. Mal dabei war die bunte Clown-Gruppe KIG Schönrock & friends. Auch die Nachwuchsfußballer des VfB Blessem marschierten in ihren Trikots durch den Ort, und die Showtanzgruppe Blessemer Kornblümchen war natürlich auch mit von der Partie.

Im Anschluss wurde mit der After-Zoch-Party mit DJ und der Band Los Rockos in der Gaststätte „Kleine Rast“ an der Erft weiter gefeiert.


Karnevalszug in Scheuren und Borr

„Hier werden die Kostüme noch selbst genäht und die Wagen selbst gebaut“, verriet Ortsbürgermeisterin Erika Simons eine Besonderheit des Karnevalszuges in Borr und Scheuren.

Mit einigen Freundinnen stand auch sie am Samstagnachmittag erwartungsvoll an der Kirche St. Martinus und fieberte dem Umzug entgegen.

Ein bisschen Geduld mussten die Jecken haben: Es wurde 15.15 Uhr, bis die Gruppen endlich den Weg vom Nachbarort bis nach Borr bewältigt hatten. Doch das Warten hatte sich gelohnt.

Die Parade, die Beatrice Becker vom Karnevalsvorstand Scheuren/Borr im Jubiläumsjahr – es wird 60-jähriges Bestehen gefeiert – auf den Weg geschickt hatte, war farbenprächtig, schrill und sprühte nur so von Leben.

Astronauten der Scheurener Stäänefleejer verkündeten: „Wir heben ab“, gefolgt den „Rudeldiere“ und Blutampullen. Eine originelle Idee setzte der Familienverein um. Die Mitglieder hatten sich den Klingelpütz direkt auf ihren Wagen gebaut.

Als Polizisten mussten dann die Kinder auf ihre Eltern aufpassen. Die Freiwilligen Feuerwehrleute waren als Piraten dabei, und im Bautrupp feierten die „Jecken Fründe“ mit eigenem Betonmischer auf ihrem Wagen.


Karnevalszug in Dirmerzheim

Es war wahrlich eine Jubiläumsparade, die Zugleiterin Linda Körfgen zum 70. Geburtstag der Dorfgemeinschaft am Samstagmittag durch die Straßen Dirmerzheims schicken konnte. Sie sprach von einem „Python-Zug“.

Sie könne sich nicht erinnern, dass in den letzten 20 Jahren ein so langer Zug durchs Dorf gegangen sei. Dabei gab das Has-Formel-I-Team mit Klein Felix am Steuer des Rennwagens das Tempo vor.

Locker konnten die wilden Putzfrauen als kleinste Gruppe Schritt halten. Ein Hingucker war auch die fahrende Ski-Hütte. Die Gruppe um Basti Welter war unter dem Motto: „Erft-Stadl“ unterwegs.

Auch „Junges Jemös & Friends“ aus dem Universum, Lisbeths Pänz, „schnelle Schnecken“ vom Kindergarten, das Funkenkorps, die Dorfbäcker, Steinzeitmenschen und eine ganze Bande begeisterter Camper belebten die bunte, laute und schrille Parade.

Insgesamt eroberten rund 250 Jecke verteilt auf 15 Gruppen mit sechs Festwagen den Ort. Hunderte lustig kostümierter Jecke standen am Straßenrand und freuten sich an den bunten Farben, den originellen Kostümen und den vielen Kamelle.


Karnevalszug in Lechenich

Der Schrei nach Kamelle wollte gar kein Ende nehmen. Tausende Jecken säumten am Sonntag die Straßen in Lechenich. Zu Ehren des Dreigestirns Prinz Dirk I., Bauer Frank und Jungfrau Dietlinde und zur Freude der vielen Zuschauer hatte die LNZ-Wagenbaugemeinschaft und allen voran Zugleiter Markus Schmalen rund 800 Karnevalisten, verteilt auf 26 Gruppen mit 13 Prunkwagen, elf Fußgruppen und drei Musikkapellen, am Mittag auf den Weg geschickt.

Unter dem Motto: „Et es widder aan d'r Zick jeck ze sin“ nahmen die Karnevalisten Lechenich mit Pauken und Trompeten in Beschlag. Mittendrin beging die Stadtgarde ihr 25-jähriges Bestehen. 50 Jahre im Zug dabei ist der Kegler-Verein Erftstadt 1970, die Mitglieder feierten das Jubiläum ganz in Gold. Dass auch der karnevalistische Nachwuchs schon tüchtig mitmischt, stellte die LNZ-Formation „Next Generation“ unter Beweis – seit zehn Jahren ist sie schon dabei. Mit einer selbst gebauten Hänneschen-Bühne überraschten Freunde ihre Bärbel zum 50. Geburtstag.

Richtig jeck waren auch die ehemaligen und aktuellen Realschüler mit einigen Lehren unterwegs. „Spill mer dat Leed vum Levve“, sangen die Cowboys und Cowgirls vom Stammtisch 96, die allein schon mit ihren großen Hüten auffielen. Die „Lechenicher Saftschubsen“ gingen als Stewardessen an Bord. Die Kraken schwammen ihnen hinterher, gefolgt von Geistern, Piraten, Mexikanern und einem bunten Reitertrupp. Das Beste kam zum Schluss. In diesem Jahr waren das die stattlichen Stadtgardisten mit ihren schmucken Tollitäten.


Karneval in Liblar

Ganz Liblar schien im Freudentaumel. Tausende Jecke standen Spalier, als Norbert Lammerzheim und Melanie Paland am Sonntagmittag das Gemeinschaftswerk der Fidelen Narrenzunft und der Klüttefunken präsentierten: den Liblarer Karnevalszug. Da tanzte das Volk vor Begeisterung auf der Straße, die Jecken schunkelten am Straßenrand. Und ihr gemeinsamer Ruf nach Kamelle war gewaltig.

Dem kamen die vielen Karnevalisten natürlich nur zu gern nach. Insgesamt hatten sich 33 Gruppen, darunter auch einige Musikzüge und mit süßen Sachen voll beladene Festwagen, auf den Weg gemacht. Die Schützen präsentierten sich als Pizzabäcker. „Tanzen ist Träumen mit den Füßen“, ließen derweil die etwa 100 Stäänefleejer wissen.

Mit viel Applaus wurden ihre besonderen Tanzeinlagen vom Publikum gefeiert. Die Fußballer des SC Fortuna Liblar machten im Ringellook ihr „11+1+1-Jubiläum“ zum Motto, und die Feuerwehr trieb originell kunterbunt im närrischen Strom mit. Cleopatra war gleich mit einer Handvoll Pharaonen unterwegs. Die Gottfried-Kinkel-Realschüler feierten sich als Superhelden. Sogar Hunnen wurden gesichtet.

Ein schönes Bild gab der karnevalistische Nachwuchs ab: die fidelen Mariechen, die Bambini und die Showtanzgarden. Wie Klüttefunken-Präsident Daniel Erlemeier erzählte, hatte die Liblarer Narrenzunft besondere Gäste aus Meppen an Bord ihres Festwagens. Als Dankeschön für die Spende von 11.000 Euro, die die Freunde in Meppen für die Liblarer Flutopfer gesammelt hatten, lud die Narrenzunft sie jetzt zu der Stadtrundfahrt der besonderen Art ein.


Gymnich

Bereits in der Vorweihnachtszeit hatte sich das Team der Interessengemeinschaft zusammengesetzt und einen Plan für den Karnevalszug in Gymnich erarbeitet. Die teilnehmenden Gruppen konnten ihrer Fantasie freien Lauf lassen und für sich ein eigenes Motto entwickeln.

Wie kreativ die 20 Gruppen waren, davon konnten sich die ungeduldig am Straßenrand wartenden Karnevalisten überzeugen. Guido Renner, in diesem Jahr zum ersten Mal Zugleiter, hatte einen strammen Plan entwickelt, der mit 420 Teilnehmern und Teilnehmerinnen bravourös ablief. Den Jecken am Straßenrand bot sich ein buntes Bild, die Wagen waren mit viel Liebe zum Detail gebaut.

Musikalisch sorgte gleich zu Beginn das Tambourkorps „Freischütz“ für die richtige Stimmung. Fröhlich und schön anzusehen war die Gruppe der „Holzfäller KG“. Am Ende waren die Zugteilnehmer glücklich, dass alles gut gelaufen war. Gefeiert wurde anschließend bei der „After-Zug-Party“ im Schützenhaus der Sebastianer. „Das wird bestimmt eine lange Nacht“, sagte Renner voraus.


Was ist sonst so los? Hier finden Sie alles zum Karneval im Rhein-Erft-Kreis im Überblick. 

Wir wünschen schöne Karnevalstage. Alaaf!

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