Kita in DirmerzheimEmpört über geplante Schließung
Erftstadt-Dirmerzheim – „Das geht gar nicht“, sagten die Eltern der Montessori-Kindertagesstätte Kinderhaus. Sie sind empört. Denn im Sommer 2016 soll eine der vier Gruppen der Dirmerzheimer Einrichtung geschlossen werden. „Insgesamt 14 Kinder werden dann einfach vor die Türe gesetzt“, kritisierte Nadine Recker vom Elternrat. Sie und viele andere Mütter und Väter können nicht nachvollziehen, wie es so weit kommen konnte. Mit großen Transparenten und ihren Kindern kamen zum Finanzausschuss ins Liblarer Rathaus, um ihrem Unmut Luft zu machen und die Politik um Hilfe zu bitten.
Hintergrund ist, dass der Landschaftsverband Rheinland die Notgruppe (vierte Gruppe) im Kinderhaus schon zum Sommer 2015 schließen wollte, die Frist dann jedoch um ein Jahr verlängert hat. Im Kinderhaus ist ein Schreiben ausgehängt auf dem den Eltern mitgeteilt wird, dass die vierte Gruppe geschlossen werden soll.
Sie soll nicht den räumlichen Qualitätsstandards heutiger Kindertageseinrichtungen entsprechen. Die Eltern sind ganz anderer Meinung. Viele wussten nicht einmal, dass ihr Kind in einer Notgruppe untergebracht war. „Wir wollen, dass unsere Kinder im Kinderhaus in Dirmerzheim bleiben“, sagte Nicole Lehmann vom Elternrat den Politikern. Während einer Sitzungsunterbrechung erhielt sie Rederecht. Sie appellierte im Namen aller Eltern und Kinder, dass sich die Politiker etwas einfallen lassen sollten, damit die Kinder bleiben könnten.
Keine Lösung in Sicht
Doch noch zeichnet sich keine Lösung des Problems ab.Die große Ausschussmehrheit beschloss, dass die Verwaltung nach einer kostenneutralen Lösung suchen solle. Der Antrag der CDU, die die Verwaltung auffordern wollte, eine Lösung des Problems auszuarbeiten, wurde abgelehnt. „Eigentlich sollte man sein Haus verkaufen und einfach weg ziehen“, sagte Frank Adler erbost. Er ist Vater von zwei Kindern und hat in Dirmerzheim auch deswegen gebaut, weil der Kindergarten sich im Ort befindet. Die angekündigte Schließung der Gruppe treffe die Eltern wie ein Schlag. Dabei handele es sich um einen der schönsten Kindergarten im Stadtgebiet, auch wegen seines pädagogischen Konzepts.
„Unsere Tochter ist seit vier Jahren dort im Kindergarten und uns ist bis heute nicht einmal aufgefallen, dass sie in einer Notgruppe war“, sagte Adler. Auch anderen Eltern ist die Notgruppe nicht aufgefallen. „Wir sind gerade erst nach Dirmerzheim gezogen“, sagte Susanne Becks. Ihre beiden Kinder seien glücklich im Kinderhaus und sie sei sehr zufrieden. Sollten die Kinder künftig im Stadtgebiet wohlmöglich noch in verschiedenen Kindergärten Platz zugewiesen bekommen, befürchte sie den Verlust sozialer Kontakte.