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Rhiem & Sohn in ErftstadtAus Park wird Betriebsgelände

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Erftstadt-Erp – Der parkähnliche Garten galt als einer der schönsten im weiten Umkreis, und zusammen mit dem Wohnhaus an der nördlichen Erper Ortseinfahrt neben der Kiesgrube Rhiem galt das Anwesen der Unternehmerfamilie Rhiem als schmucker Blickfang des Ortes.

Doch schon seit Jahren durfte das Gebäude nicht mehr bewohnt werden. Der Besitzer war in den Kreis Euskirchen gezogen, eine weitere Nutzung des Hauses für Wohnzwecke durch einen anderen Bewohner war auf Geheiß des Erftstädter Bauordnungsamtes untersagt. Begründung: Das Haus war dem Betrieb der benachbarten Kiesgrube Rhiem zugeordnet, durfte also auch nur von dem Unternehmer genutzt werden. Auch eine Abrissverfügung des Gebäudes stand im Raum. Gespräche zwischen Stadt und Unternehmen „zur Befriedung der Situation“ hätten stattgefunden, teilt Heinz Czerwonsky, Prokurist von Rhiem & Sohn, mit.

Nun wurde das parkähnliche Gartengelände durch schweres Räumgerät eingeebnet. Das etwa 11 000 Quadratmeter große Areal wird dem Betriebsgelände der Firma Rhiem & Sohn einverleibt. Das genaue Nutzungskonzept stehe noch nicht fest, erläutert Czerwonsky. Der Bauantrag sei auch noch nicht eingereicht, Abstimmungsgespräche mit der Stadt liefen noch.

Kein Grund zur Besorgnis

Doch so viel könne er schon sagen: Weder werde es auf dem Areal einen Deponiebetrieb geben, noch werde die Kiesgrube in Richtung Ortsmitte vergrößert. Daher gebe es auch keinen Grund zur Besorgnis wegen möglicher Schmutzbelastungen für Anwohner. Gerade das Thema Staub beschäftigt Bürger und Unternehmen ohnehin schon seit Monaten. Und zwar wegen der Probleme an der Zufahrt zur Deponie am Ortseingang Luxemburger Straße/Bundesstraße 265. Ein dicker Schmutzfilm legt sich alltäglich rund um das Betriebsgelände auf Straßen und Wege. Jeden Werktag ist im Auftrag der Kiesgrubenfirma ein Reinigungsfahrzeug im Einsatz, um den Dreck zu beseitigen, den Lkw bei der Fahrt vom Betriebsgelände hinterlassen. Eine deutliche Entlastung werde es noch im Laufe dieses Monats geben, kündigt Czerwonsky an. Die Betriebstraße auf dem Grubengelände werde erneuert. Aus diesem Grund werde sie am 22. und 23. Dezember in der verkehrsärmeren Zeit geschlossen.

Voraussetzung für die Straßenarbeiten sei frostfreies Wetter. Dieses werde erwartet. Im Rahmen der Straßenerneuerung werde auch eine Reifenwaschanlage für die Lkw eingebaut. Inzwischen fand auch ein Ortstermin von Kiesgrubenbetreiber, Kreis, Stadt, Polizei und Landesbetrieb Straßen statt. Dabei ging es um den Bau einer zusätzlichen Abbiegespur zum Betriebsgelände, um Rückstaus auf der B 265 zu vermeiden. Die Kosten für die Planung übernimmt das Unternehmen. Mit einer Öffnung anderer Deponien im Großraum Köln werde die Situation sich zusätzlich entspannen, ist Czerwonsky zuversichtlich. Dann könnten die Lkw ihren Bauschutt auch anderswo abladen.