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Rhiem & SohnSkepsis gegenüber Erweiterungsplänen in Erp ist immer noch groß

Lesezeit 3 Minuten

Viele Erper Bürger waren in die Bürgerhalle gekommen, diskutierten über die Ergebnisse des rundes Tisches und äußerten ihre Besorgnis.

Erftstadt-Erp – Nach wie vor skeptisch sind einige Erper Bürgern im Hinblick auf die Bau- und Erweiterungspläne der Kiesfirma Rhiem & Sohn. Das zeigte sich auch auf der jüngsten Bürgerversammlung in der Erper Bürgerhalle, bei der die Ergebnisse eines runden Tischs präsentiert wurden.

An dem Gremium hatten Bürger, Politiker, Mitarbeiter von Rhiem und die Verwaltung teilgenommen. In der Bürgerversammlung gaben Manfred Schmacks und Heinz Czerwonski von der Firma Rhiem zusammen mit Baudezernentin Monika Hallstein und Planungsamtsleiterin Claudia Seyfried weitere Auskunft.

Zweigeschossiger Neubau

Die Bürger sind weniger besorgt über den am Ortseingang an der Luxemburger Straße geplanten zweigeschossigen Neubau des Verwaltungstraktes der Firma als über die Vergrößerung der Gewerbefläche gegenüber. Der Verwaltungsbau mit zusätzlichen 40 Parkplätzen, die auch von den Bürgern genutzt werden dürfen, soll laut Architekt Engelbert Zepp auf Stelzen errichtet werden, unter denen die Pkw-Stellflächen für die Mitarbeiter vorgesehen sind.

Dadurch und mit einem vor dem Gebäude geplanten Gewässer soll eine optische Aufwertung des Areals erreicht werden. Für Unruhe sorgte bei den Bürgern in der Versammlung hingegen die Vergrößerung der Gewerbefläche auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dort sollen die Erweiterung der Werkstatthallen, Lagerfläche für Materialien, Lkw-Stellflächen und -Garagen entstehen. Diese gesamte Gewerbefläche soll hinter einer etwa vier Meter hohen, begrünten Mauer verschwinden.

Am runden Tisch konnte zudem vereinbart werden, dass die Garagen einen Abstand von 90 Metern zur Wohnbebauung bekommen sollen. Das dort zunächst angedachte Containerlager soll verschwinden und ins Auskiesungsgelände verlagert werden.

Furcht vor Lärm und Staub

Trotzdem befürchten viele Erper eine weitere Zunahme von Lärm, Staub und Verkehr. Mit Unverständnis reagierten einige der Anwesenden deswegen auf die Ergebnisse der Gutachten, die Uwe Hartmann (Staub) und Alexander Lumpe (Verkehr) vorstellten. Denn ihren Ausführungen zufolge bleiben sämtliche Werte auch nach der Expansion im grünen Bereich, sogar weit unter der zulässigen Höchstgrenze.

Insbesondere die Ergebnisse des Staubgutachtens stellten einige Bürger in Frage. „Wie kann es sein, dass ein Unternehmen, dass mit Staub arbeitet, unter den gesetzlichen vorgeschriebenen Grenzwerten bleibt“, wollte ein Bürger wissen.

Gewaltige Staubwolken

Er berichtete von gewaltigen Staubwolken, die bei trockenem Wetter und Westwind über die Bundesstraße wehten. „Diese Wolken sind schon von Weitem zu sehen“, so ein Anwohner. Für die Autofahrer sei es ein Gefühl, als führen sie auf eine Wand zu. 

Andere Erper schilderten, dass sie in den vergangenen Jahren bereits eine Zunahme von Staub und Verschmutzungen wahrgenommen hätten. Ein Hauptproblem der Verkehrsführung sehen die Erper offenbar in der Ein- und Ausfahrt zum Werk.

Um die Gefahren dort zu minimieren, soll der Fuß- und Radverkehr künftig gebündelt vorbeigeführt werden. So ist auf der Luxemburger Straße eine Querungshilfe geplant, die dem aus Erp kommenden Fuß- und Radverkehr eine gefahrlose Überquerung der Straße ermöglicht.

Gefahren an Ein- und Ausfahrt

Der gemeinsame Fuß- und Radweg wird dann direkt am Werkstor entlang führen. Um auf die Gefahren dieser Ein- und Ausfahrt am Werksgelände hinzuweisen, sollen zusätzlich Schilder und Warnblinker aufgestellt werden. Überlegt wird, den Belag des Fuß- und Radwegs mit einem sogenannten Rüttelbelag zu versehen.

In Stoßzeiten sollen die Lkw, um einen Rückstau zu vermeiden, von der Straße auf eine Aufstell-Fläche ausweichen können. Langfristig sei jedoch eine Ausfahrt vom Werksgelände direkt auf die B 265 vorgesehen. Wie es von der Firma Rhiem hieß, seien erste Gespräche mit dem Landesbetrieb Straßen geführt worden.