FrechenAlain Vindal führt das Restaurant „De Kannenbäcker“ seit 38 Jahren

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Der Belgier Alain Vindal kocht im „De Kannenbäcker“ in Frechen seit 38 Jahren.

Der Belgier Alain Vindal kocht im „De Kannenbäcker“ in Frechen seit 38 Jahren.

Frechen – Er ist ein Tausendsassa mit viel Ausdauer und einer ausgeprägten musischen Ader: In diesem Jahr hat Alain Vindal bereits fünf Marathonläufe absolviert, und das im zarten Alter von 65 Jahren. Die Bilder, die in seinem Restaurant hängen, hat er alle selbst gemalt. Und in der Küche sorgt er dafür, dass seinen Gästen ein schmackhaftes Mahl serviert wird.

Seit 38 Jahren führt Vindal das Restaurant „De Kannenbäcker“ an der Friedenstraße in Frechen. Vindal ist Belgier, geboren wurde er aber im französischen Cannes. Wie hat es ihn nach Frechen verschlagen? „Ich war vorher Geschäftsführer eines französischen Restaurants am Neumarkt in Köln“, berichtet Vindal.

Damals hielt er Ausschau nach einem Lokal, mit dem er sich selbstständig machen wollte. „Da wir kleine Kinder hatten, habe ich nach einem Restaurant mit Wohnung gesucht“, berichtet er. In Köln war so etwas nicht zu finden. Wohl aber in Frechen, wo sich Alain Vindal bis heute pudelwohl fühlt.

Rezept für Mousse au Chocolat

Zutaten:

(für sechs Portionen)

300 Gramm dunkle Schokolade mit 70 Prozent Kakaogehalt

80 Gramm Butter

80 Gramm Puderzucker

8 Eier

200 Milliliter Sahne

Zubereitung

1. Die Schokolade gemeinsam mit der Butter schmelzen lassen.

2.Die Eier trennen. Das Eigelb zusammen mit dem Puderzucker im Mixer zusammenmischen.

3. Das geschlagene Eigelb und das Schoko-Butter-Gemisch im Mixer zusammenmengen.

4. Sahne schlagen und ebenfalls hinzugeben.

5. Eiweiß sehr fest schlagen (am besten mit einer Küchenmaschine) und unter die Masse heben.

6. Die Mousse au Chocolat in Dessertgläser füllen und einen Tag im Kühlschrank kühlen lassen.

Tische werden nur einmal am Abend vergeben

„Als wir hier in Frechen anfingen, war das eine Gaststätte, in die die Leute zum Frühschoppen kamen“, erläutert er. Aus dieser Zeit stammt auch der Name des Lokals: „Hier hingen ursprünglich Bilder von Männern, die Bartmannkrüge brannten.“ Daraus wurden mit leicht belgischem Tonfall die „Kannenbäcker“ – und in einem war die mit dem Namen des Restaurant auch recht fantasievoll eine Brücke zum Frechener Wahrzeichen, dem Bartmannkrug, geschlagen.

Alain Vindal ist gelernter Koch, er hat die Hotelfachschule in Lüttich besucht. In seinem Lokal hat er nach und nach sein spezielles gastronomisches Konzept umgesetzt. „Mein Ziel ist es, dass die Leute hier einen gemütlichen Abend verbringen“, sagt er. Deswegen wird jeder Tisch nur einmal am Abend vergeben.

Vindal setzt kulinarisch voll auf Drei-Gänge-Menüs. Als Vorspeise gibt es zum Beispiel Edelfischpfännchen, kleine Reibekuchen mit Lachs oder den Salat Périgord mit Entenbrust, karamellisiertem Apfel, Walnüssen und Roquefort-Käse. Die „Specialite du Chef“, die Spezialität des Küchenchefs, ist die Fischsuppe. „Ich koche sie nach nordfranzösischer Art, aber mit südfranzösischen Gewürzen, wie sie in der Bouillabaisse verwendet werden“, verrät Vindal.

„Manche Gäste kommen nur wegen der Desserts zu uns“

Als Hauptgerichte stehen Rumpsteak, Hirschbraten und Kalbsschnitzel auf der Speisekarte. Ein typisch belgisches Gericht ist das Seezungenfilet „Ostender Art“ mit Nordseekrabben und Champignonsoße. In der Vergangenheit hat er im Herbst und Winter auch Gans serviert. „Meine Frau sagte, das gehört im Rheinland einfach dazu“, berichtet der Koch.

Doch mittlerweile kommt die Gans bei ihm gar nicht mehr auf den Teller. „Entweder ist die Qualität schlecht, oder ich müsste pro Portion 60 Euro verlangen“, erläutert der Küchenchef. Deswegen habe er die Gans komplett von der Speisekarte genommen. Stattdessen setzt der Koch auf Entenbrust-Innenfilets, die er aus Frankreich importiert. „Das kennt hier kaum jemand“, sagt Vindal. Er serviert das Fleisch mit Wirsing und Röstkartoffeln und Portweinsoßen. Eine weitere Besonderheit in Vindals Restaurant: Neben Wein serviert er zu den Speisen auch verschiedene belgische Biere vom Fass.

Zum Schluss kommt der Nachtisch. „Manche Gäste kommen nur wegen der Desserts zu uns“, berichtet der Küchenchefs. Zu seinen Spezialitäten gehören der Crêpe Normande mit karamellisierten Äpfeln und die hausgemachte Mousse au Chocolat. „Es ist nicht leicht, eine gute Mousse au Chocolat zu machen.“ Exklusiv für unsere Leser verrät er sein Rezept.

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