Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Gelungene Premiere des Harlekin-Ensembles in Frechen

Lesezeit 3 Minuten
Das Bild zeigt drei Schauspieler bei einer Szene des Theaterstücks „Der Florentiner Hut“.

Premiere im Harlekin-Theater in Frechen vom Theaterstück „Der Florentiner Hut“.

Das Harlekin-Theater Frechen spielt wieder und sorgt in fünf Akten für ein kurzweiliges Theatervergnügen im Haus am Bahndamm.

„Schwiegersohn, alles ist aus!“ Diese Prophezeiung zieht sich wie ein roter Faden durch das Theaterstück „Der Florentiner Hut“, einer Komödie von Eugène Labiche/Marc Michel. Das Stück ist eigentlich für zwanzig Akteure ausgelegt, doch Regisseur Thomas Hardow hat sich für die Fassung Ingo Göllners entschieden, welche es ermöglicht, es auch auf kleinen Bühnen aufzuführen.

So wurde es mit sechs Schauspielern des Ensembles besetzt und diverse Rollen doppelt belegt. Die dabei entstehenden rasanten Kostümwechsel sorgen für Staunen und zusätzliche ungewollte Komik, wenn unter dem Zeitdruck eine Bluse falsch geknöpft ist oder ein Oberlippenbart auf der Wange klebt. Nur kleine Kostümänderungen und ein aufs Minimum reduziertes Bühnenbild lassen genügend Raum für Fantasie und legen das Augenmerk auf das Wesentliche: die Schauspieler.

„Dieses Stück stand schon lange auf meiner Wunschliste“, so Hardow: „Es ist wahnsinnig witzig, ein Komödien-Klassiker!“ Und so hatten Thomas Herold, Kirsten Palmer, Claudia Sobetzko, Martin Sobetzko, Claudia Werner und Karl Werner das Vergnügen unter anderen in die Rollen von Lèonides Fardinard, seiner Braut, deren Cousin, und seiner Schwiegermutter zu schlüpfen und die Theatergäste zu begeistern sowie aufs Beste zu unterhalten. Applaus ist das Brot des Künstlers, aber das Publikum über zwei Stunden am Lachen zu halten eine Kunst für sich, die hier fabulös gelungen ist.

Das Bild zeigt sechs Schauspieler auf der Bühne.

Mit sechs Schauspielerinnen und Schauspielern wurde das Stück „Der Florentiner Hut“ besetzt.

Zum Stück: Lèonidas hat vor, an diesem Morgen zu heiraten. Doch sein Pferd hat im Park von Vincennes den Florentiner Strohhut von Anais zu fressen. Diesen hatte die Dame abgelegt, um sich mit einem, ihr nicht angetrauten Herrn, zu vergnügen. Da Anais nicht ohne die Kopfbedeckung zu ihrem Ehemann nach Hause kommen darf, muss Lèonidas umgehend Ersatz besorgen, was eine große Herausforderung darstellt, weil sich bereits eine große Hochzeitsgesellschaft in seinem Haus befindet. Eine turbulente Suche nach dem neuen Florentiner Hut beginnt.

Das Theaterensemble Harlekin e. V. engagiert sich seit über 45 Jahren auf und hinter der Bühne und präsentierte weit über hundert verschiedene Theaterprojekte sowie unzählige Gastspiele und ist somit zu einem wichtigen Kulturträger in Frechen und der Region geworden. Wohl nur einer der Gründe, warum Bürgermeisterin Susanne Stupp hier persönlich die Regieassistenz übernommen hat. Die Produktionsleitung liegt bei Andreas Kirchharz.

Förderer Heinz Horst hingegen hat früher selbst im Ensemble gespielt, aber die Zeit mit den intensiven Proben, insbesondere kurz vor den Premieren, fehlt einfach. „Ich sehe uns als Amateurtheater, nicht als Laienschauspieler. Während die Profis alles routiniert herunterspielen, spürt man hier die Leidenschaft – nur wir bekommen kein Geld dafür.“

Wer einmal mit dem Theatervirus infiziert ist, der bleibt dabei, wie Michelle Himmelseher. Die Grande Dame der Schneiderkunst sorgt seit Jahrzehnten für die originellen und zeitgemäßen Kostüme und hat auch jetzt wieder ihre großartigen Ideen umgesetzt.

Noch bis zum 15. Juni können sich Theaterfans an den Wochenenden (und am Feiertag) die amüsante Aufführung ansehen.