Jede Menge SpargelbruchFrechener Landwirt bietet Spargel Stechkurse an

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Landwirt Victor Dünn zeigt, wo die zarten Risse im Damm sind. Dort stehen die Spargelstangen kurz vor dem Durchbruch.

Landwirt Victor Dünn zeigt, wo die zarten Risse im Damm sind. Dort stehen die Spargelstangen kurz vor dem Durchbruch.

  • Landwirt Victor Dünn vom Gut Clarenhof bietet Spargelstechen als Erlebnispaket an.
  • Aufgrund der angespannten Corona-Lage hat er nur 18 Saisonkräfte für die Spargel- und Erdbeerernte aus Rumänien einfliegen lassen.
  • Hilfe bekommt er nun durch die Menschen, die seine Stechkurse besuchen. Wie die Kurse ablaufen und was es beim Spargelstechen zu beachten gibt.

Frechen – „Spargelstechen ist kein Hexenwerk“, sagt Landwirt Victor Dünn vom Gut Clarenhof. Um den Verbrauchern die Landwirtschaft näher zu bringen und sie in die Ernteprozesse einzubinden, hat sich Dünn etwas einfallen lassen: Spargelstechen als Erlebnispaket.

Ausschlaggebend für die Aktion war allerdings zunächst die angespannte Situation der Erntehelfe aus Osteuropa. Auch seinen Mitarbeitern sollen schließlich alle gesetzlich vorgegebenen Quarantänebedingungen und Mindestabstände bei der Arbeit und in den Unterkünften garantiert sein. „Deswegen habe ich statt sonst 40 Erntehelfer nur 18 Saisonkräfte für die Spargel- und Erdbeerernte aus Rumänien einfliegen lassen“, berichtet Dünn.

Unterstützung bei der Ernte

Freudig überrascht sei er jedoch vom Zuspruch derjenigen gewesen, die telefonisch und persönlich ihre Unterstützung bei der Ernte versprachen. „Letztendlich hat mich das Interesse der Bevölkerung an den heimischen saisonalen Produkten und ihre Hilfsbereitschaft auf die Idee gebracht, einen Spargelstechkurs als Event anzubieten“, sagt Dünn. Dabei möchte er Wissen über die Spargelpflanze vermitteln und in die Kunst des perfekten Stechens einführen. „Spargelpflanzen werden auf Bodenniveau gepflanzt“, erklärt er.

„Die Dämme bieten den edlen Stangen lediglich im Reifeprozess die Möglichkeit, durch lockeren und erwärmten Boden nach oben zu wachsen“, erklärt Dünn. Solange der Spargel nämlich geschützt in der Erde wachse, bleibe er zart und weiß. Durch verschiedene Techniken mit Folien und Minitunneln lasse sich sogar das Wachstum der Spargelstangen im Frühjahr steuern. Die Ernte sei jedoch nach wie vor Handarbeit. Per Hand muss auch die schwere schwarze Folie vor dem Stechen zur Seite gelegt werden.

Das geschulte Auge

Ein geschultes Auge erkennt gleich die dünnen Risse auf den Dämmen, unter denen die Spargelköpfe kurz vor dem Durchbruch stehen. Laien müssen da schon ganz genau hinsehen. Die Erde um den entdeckten Spargelkopf sollte vorsichtig mit den Fingerspitzen beiseite gescharrt werden. Anschließend gilt es, das Spargelmesser neben der Spargelstange in 20 bis 30 Zentimeter Tiefe gleiten zu lassen und die Spargelstange dann quer zu durchstechen.

Theoretisch kinderleicht. Praktisch wühlt die Anfängerin den Spargeldamm ordentlich auf und sorgt für jede Menge Spargelbruch. Mal bricht die Stange schon am Kopf, mal ist sie immerhin 15 Zentimeter lang. Mit wachsendem Geschick steigern sich auch die Rückenschmerzen. Zehn Kilogramm, die erfahrene Stecher locker in einer Stunde stechen, sind nicht zu schaffen.

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Doch am Ende ist auch Victor Dünn ganz zufrieden. Und die wahre Belohnung kommt dann zu Hause beim Genuss des edlen Gemüses.

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