Nach 47 DienstjahrenFrechener Polizist Hajo Pütz geht in den Ruhestand

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Marktleiterin Sissi Hartl verabschiedete sich von Hajo Pütz auf dem Frechener Wochenmarkt.

Marktleiterin Sissi Hartl verabschiedete sich von Hajo Pütz auf dem Frechener Wochenmarkt.

Frechen – Mit einem Vorwand lockten die Händler den Polizisten Hajo Pütz auf den Frechener Wochenmarkt: „Es gibt hier Ärger“, hatten sie ihn wissen lassen. Der Ordnungshüter eilte zu den Marktständen in der Fußgängerzone, doch dort wurde sehr bald deutlich, dass er einer Finte aufgesessen war. Die Marktleute wollten sich von „ihrem“ Polizisten verabschieden.

Denn Hajo Pütz, der als Bezirksbeamter fast 16 Jahre in der Frechener Innenstadt auf Patrouille ging, verlässt seinen Posten Ende des Monats und verabschiedet sich in den Ruhestand.

Frechen: Hajo Pütz lief bis zu zehn Kilometer pro Tag

Marktleiterin Sissi Hartl überreichte ihm unter anderem einen Spielzeug-Rasenmäher und einen Mini-Rechen. „Damit er mit seiner neugewonnen Freizeit etwas anfangen kann“, sagte sie lächelnd. In der Tat rechnet Pütz damit, dass künftig viel Haus- und Heimarbeit auf ihn zukommt, denn: „Meine Frau muss ja noch ein Weilchen arbeiten.“ Er kann sich aber auch gut vorstellen, sich künftig verstärkt ehrenamtlich zu engagieren.

Nach 47 Dienstjahren absolviert Pütz nun seine letzten Arbeitstage. Abschied nahmen nicht nur die Markthändler, sondern auch die Schulen und Kitas. Dort war der 63-Jährige für den Verkehrsunterricht zuständig. Ansonsten war er Tag für Tag zu Fuß in der Frechener Innenstadt unterwegs, um nach dem Rechten zu sehen. „Eine Strecke von fünf bis zehn Kilometern pro Tag kommt dabei schon zusammen“, berichtet Pütz. Ein stets präsenter Ansprechpartner war er dort nicht nur für Geschäftsleute und Passanten, sondern auch für ältere Menschen, etwa aus den Seniorenzentren.

Hajo Pütz: „Mir war es wichtig, immer menschlich zu bleiben“

In Frechen war Hajo Pütz Ende der 70er-Jahre zunächst im Wach- und Wechseldienst tätig. Nach einem zweijährigen Gastspiel in Bergheim kehrte er in seine Heimat zurück, wo er im Kriminalkommissariat eingesetzt wurde. Im Jahr 2006 wechselte er in den Bezirksdienst.

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In den Ruhestand gehe er mit einem lachenden und einem weinenden Auge, sagt Hajo Pütz. „Wobei man noch nicht so genau weiß, was mit dem lachenden Auge eigentlich gemeint sein könnte.“ Er blicke in jedem Fall auf ein erfülltes Polizistenleben zurück. Seinen Grundsätzen sei er stets treu geblieben: „Mir war es wichtig, immer menschlich zu bleiben und gegenseitigen Respekt zu haben.“

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