Mit einem großen Fest mit Vorträgen, Mitmachaktionen, Spielen, Musik und internationalen Spezialitäten feiern die 360 Schüler und 42 Lehrer.
JubiläumSo ist die Hauptschule in Frechen zu ihrem 50-jährigen Bestehen aufgestellt

Aus dem erst vor zehn Jahren errichteten farbenfrohen Mensaanbau fällt der Blick auf den grauen Sichtbeton der Hauptschule.
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Die rote Fassade der Mensa gleich neben den Treppenstufen hinab zum Haupteingang wirkt wie ein Aushängeschild der Frechener Hauptschule Herbertskaul, die am Samstag (17. Mai) mit einem großen Fest ihr 50-jähriges Bestehen feiert. An drei Tagen die Woche ist für Schülerinnen und Schüler Ganztagsunterricht, dann gibt es hier für sie Mittagessen. „Dabei ist die Mensa gar nicht für uns gebaut worden, sondern für die Gesamtschule, die vor zehn Jahren eigentlich hier einziehen sollte“, erläutert Schulleiterin Monika Azizmohammadi. Als sie 2016 ihren Dienst zunächst als Konrektorin begonnen habe, seien die Pläne für die Unterbringung einer Gesamtschule im alten Schulgebäude schon wieder vom Tisch gewesen.
Frechen: 1975 wurde die Hauptschule in Betrieb genommen
Ergraut hingegen zeigt sich zum 50-jährigen Schuljubiläum der Sichtbeton des massiven, dreigeschossigen Schulgebäudes, das 1975 mit Gründung der Hauptschule Herbertskaul in Betrieb genommen wurde.

2002 wurde von dem damaligen Bürgermeister Hans-Willi Meier der Grundstein zur Erweiterung der Hauptschule gelegt.
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Angefangen von den Toilettenschüsseln über die Bodenbeläge bis hin zum Mobiliar der Klassenräume oder den roten Stühlen im Lehrerzimmer sei alles noch aus der Gründungszeit, schildert Monika Azizmohammadi. Dennoch sei es eine architektonisch schön angelegte Schule, mit ausreichend Räumen für heutige Anforderungen, breiten, verwinkelt angelegten Fluren, großen Treppenhäusern, einem Innenhof und tollen Außenanlagen mit Fußballfeldern, Basketballkörben, Tischtennisplatten und einer Wiese.

Monika Azizmohammadi leitet seit 2018 die Hauptschule Herbertskaul, die Mensa war eigentlich für die Gesamtschule gebaut worden, die ins Gebäude einziehen sollte, aber dann doch nicht gegründet wurde.
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Zum Glück sei die Hauptschule vergangenes Jahr in das Startchancenprogramm des NRW-Ministeriums für Schule und Bildung aufgenommen worden. Entscheidend hierfür sei die Einstufung der Schule mit dem „Sozialindex 7“ gewesen, so die Schulleiterin. Das heiße nichts anderes, als dass sehr viele der 360 Kinder und Jugendliche aus sozial schwachen Verhältnissen kämen, zumeist mit Migrationshintergrund oder Zugewanderte. „29 Sprachen und Deutsch“ zählten sie an der Schule.
Rund eine Million Euro aus dem NRW-Startchancenprogramm für neue Unterrichts-Konzepte
Das viele Geld, rund eine Million Euro, sei freilich nicht für neues Mobiliar vorgesehen, sondern für neue Konzepte zur Unterrichtsentwicklung. So für den Bau von Stufenräumen in den Gängen, ausgestattet mit Lerninseln und -waben für kooperatives Lernen oder die Einrichtung eines Medienraumes als professionell ausgestatteter Dreh- und Aufnahmeort für Videos und Podcasts der Schüler für eine digitale Schülerzeitung.

Monika Azizmohammadi leitet seit 2018 die Hauptschule Herbertskaul.
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Es sei jetzt Geld da, für Diagnostikmaterialien in den Vorstellungsgesprächen im Aufnahmeverfahren, die sie mit jedem einzelnen der Kinder selbst führe, oder Bücher für die Lesezeit. Lesezeit? Jedes Kind lese täglich 20 Minuten in Begleitung von Lehrpersonen, 36 gelesene Bücher im Schuljahr laute das Ziel.

Klasse 5a beim Unterricht, das Mobiliar ist zum Bezug der Schule im Jahr 1975 gekauft worden.
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Geld auch für die Einrichtung von Trainingsräumen, in denen Schüler, die ständig störten oder in den Schulklassen nicht zurecht kämen, von zwei Lehrern individuell betreut werden, bis die Eingliederung in die Klassen gelingen könne.
Willkommensklassen gebe es hingegen nicht, aber das Lernförderprogramm DaZ, Deutsch als Zweitsprache. Mit Mitteln aus dem Startförderprogramm habe die Schule jetzt außerdem eine dringend benötigte Schulsozialarbeiterin anstellen können.
Das enge Betreuungsangebot, das 42 Lehrer bei 360 Schülern leisteten, zeige Früchte, so die Schulleiterin. Immerhin drei des letzten Jahrgangs qualifizierten sich mit einem Realschulabschluss für die Oberstufe des Gymnasiums, neben vielen mit mittlerem Schulabschluss. Zudem hätten 20 von 60 den Einstieg in eine Berufsausbildung über die früh angebotenen Berufsorientierungsprogramme in Zusammenarbeit mit dem Jugendzentrum geschafft.
Ihr 50-jähriges Bestehen feiert die Hauptschule Herbertskaul, Kapfenberger Straße 50, am Samstag, 17. Mai, ab 11 Uhr, auf dem Schulgelände. Die Veranstaltung beginnt mit Grußworten von Bürgermeisterin Susanne Stupp, der Schulleiterin Monika Azizmohammadi sowie den Schülervertretern Emily Altenbach und Zelal Yildiz. Es folgen Festvorträge zu verschiedenen pädagogischen Themen und Angeboten der Schule sowie ein historischer Rückblick.
Im Anschluss gibt es mit Mitmachaktionen zu Physik, Chemie, Technik und Informatik Einblicke ins Schulleben. Auf dem Schulhof werden Spiele und internationale Spezialitäten angeboten. Die Schulband der Stufe 7 begleitet das Fest musikalisch. (otr)