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SchlaflaborSo soll Patienten mit Schlafstörungen im Frechener Krankenhaus besser geholfen werden

Lesezeit 2 Minuten
Auf dem Bild ist eine Patientin zu sehen, die verkabelt in einem Schlaflabor schläft.

Das Schlaflabor am Frechener Krankenhaus soll vergrößert werden. (Symbolbild)

Die Zahl der Betten wird fast verdoppelt, da der Andrang so groß ist. Bislang müssen Patienten für einen Termin bis zu neun Monate warten.

Das Schlaflabor im St.-Katharinen-Hospital soll aufgrund der gestiegenen Nachfrage erweitert werden: Das Zentrum mit zurzeit sechs Betten wird um zehn bis zwölf Schlafplätze vergrößert. Das Schlaflabor gehört zu der Klinik I unter der Leitung von Prof Dr. Alexander Schuh und ist als akkreditiertes Schlafmedizinisches Zentrum von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und -medizin ausgewiesen. Es gehörte zu den ersten in Nordrhein-Westfalen, die in den 1990er-Jahren gegründet wurden.

Auf dem Blick ist ein Patienten- und ein Arztzimmer im Frechener Schlaflabor zu sehen.

Das Schlaflabor am St.-Katharinen-Hospital in Frechen soll von sechs auf zehn bis zwölf Betten erweitert werden, da der Patientenandrang sehr groß ist.

Da immer mehr Patienten an Tagesmüdigkeit und gesundheitlichen Problemen durch Schlafstörungen leiden, ist der Andrang für das Schlaflabor groß und der Ausbau erforderlich: Die Sektionsleiter Dr. Michael Feld und Dr. Frank Mathen sehen darin besonders für die Ratsuchenden einen großen Vorteil: „Die Wartezeit für Patienten liegt inzwischen bei bis zu neun Monaten“, so Feld, der seit vielen Jahren auch medizinpublizistisch tätig und ein gefragter Experte rund um das Thema „gesunder Schlaf“ ist. „Mit der Aufstockung der Kapazitäten können wir demnächst Termine etwas kurzfristiger vergeben.“

Bei über einem Drittel der Schnarcher kommt es zu Atempausen

Über die Hälfte aller Männer und 40 Prozent aller Frauen über 50 Jahre schnarchen, so das Frechener Krankenhaus. Bei über einem Drittel der Schnarcher komme es zusätzlich zu Atempausen, die von wenigen Sekunden bis hin zu mehreren Minuten dauern können und die oft mit einem Abfall des Sauerstoffgehalts im Blut einhergehen.

Sauerstoffmangel ist ein absolutes Alarmsignal für den Organismus, der daraufhin alle Systeme auf Gefahr einstellt. Blutdruck, Herzfrequenz, Muskelspannung, Wachheit, Adrenalin- und Cortisol-Ausschüttung steigen erheblich an und verhindern oder stören Tiefschlaf, Traumschlaf, nächtliche Regeneration sowie schließlich die Erholung.

Auf dem Bild ist ein Portrait von Dr. Michael Feld zu sehen.

Sektionsleiter Dr. Michael Feld ist ein gefragter Experte zum Thema „Gesunder Schlaf“.

Im Fokus des Schlafmedizinischen Zentrums im Frechener Krankenhaus stehen diese Ein- und Durchschlafstörungen sowie Schnarchen und Schlafapnoe, die ursächlich untersucht werden. Mithilfe einer nächtlichen Überwachung, bei der der Patient an Messgeräte angeschlossen wird, die die Schlafkurve ausführlich aufzeichnen, können Ergebnisse erfasst und eine Therapie ermöglicht werden. 

Die Diagnostikmöglichkeit mit Schlafverkabelung (Polysomnographie) seien vielseitig, so die Klinik. Dazu gehören: die Messung der Schlafstadien (EEG= Hirnstrommessung und EOG= Erfassung der Augenbewegungen), des Atemflusses, der Atemgeräusche, der Sauerstoffsättigung im Blut, der Herztätigkeit und der Muskelaktivität. Die vom Computer aufgezeichneten Messdaten werden am nächsten Tag vom Team des Schlaflabors ausgewertet. Nach der Analyse erfolgt ein ärztliches Gespräch, bei dem alle Therapiemöglichkeiten besprochen werden. 

Das Schlaflabor Station A7 am St.-Katharinen-Hospital, Kapellenstraße 1-5, 50226 Frechen, ist unter 02234/5027100 zu erreichen.