„Fatales Signal“ für FrechenZukunft der Baufläche in Grube Carl weiter unklar

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Um die Nutzung der Wiese an der alten Brikettfabrik ist ein politischer Streit entbrannt.

Um die Nutzung der Wiese an der alten Brikettfabrik ist ein politischer Streit entbrannt.

Frechen – Eigentlich ist die Grünfläche neben der ehemaligen Brikettfabrik im Frechener Stadtteil Grube Carl für einen Supermarkt vorgesehen. „Es hat sich bis heute jedoch kein Interessent gefunden“, so CDU und Grüne in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Deswegen rückt das schwarz-grüne Mehrheitsbündnis nun von den bisherigen Plänen ab: Es beantragt eine Bebauungsplanänderung, um auf der Freifläche neben dem Wolfgang-Giesen-Platz statt eines Nahversorgers einen Bürgerpark mit viel Grün, großen Bäumen, Spielflächen und Begegnungsräumen zu schaffen.

Grube Carl: Werden Parkplätze mit Ladesäulen gebaut?

Auch Parkplätze mit E-Ladesäulen könnten entstehen, sagen die Initiatoren Stefan Sporn (CDU) und Nils von Pein (Bündnis 90/Die Grünen). Ein Planungsbüro soll die Details erarbeiten. „Ein Supermarkt gehört nicht hierhin und wird erst gebraucht, wenn der Stadtteil tatsächlich zukünftig weiter ausgebaut wird, dann aber an passender Stelle“, argumentieren CDU und Grüne.

Scharfe Kritik an dem Meinungsumschwung übt die SPD. „Die Koalition schlägt damit einen fatalen Weg ein“, so der SPD- Fraktionschef Hans Günter Eilenberger. „Die weitere Entwicklung des Stadtteils Grube Carl würde völlig aus dem Takt geraten.“

SPD befürchtet ein „fatales Signal“

Bisher sei die CDU wie andere Fraktionen auch immer darauf bedacht gewesen, die Möglichkeiten der Nahversorgung in den einzelnen Stadtteilen zu stabilisieren: „Es verwundert schon sehr, wenn das jetzt auf einmal anders sein soll.“

Die SPD befürchtet ein „fatales Signal“ für die potenziellen Betreiber eines Supermarktes hinsichtlich der Verlässlichkeit der Stadt, wenn die Rechtslage nun plötzlich geändert werde. Dadurch würde künftig auch die Realisierung eines Supermarktes an einer anderen Stelle unmöglich gemacht oder zumindest erschwert.

1320 neue Wohnungen für Grube Carl geplant

Auch die SPD räumt ein, dass die Fläche, die sich im Besitz der Stadtentwicklungsgesellschaft befindet, derzeit nicht optimal genutzt wird. Sie sei aber ein wesentlicher Baustein für die Nahversorgung im Ort. Ein Verzicht auf diese Nutzung hätte nach Meinung der SPD nicht nur Folgen für die Finanzen der Stadt, sondern auch für das gesamte städtebauliche Entwicklungskonzept auf Grube Carl.

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Immerhin sollen dort in den kommenden Jahren zusätzliche Neubaugebiete mit insgesamt 1320 Wohnungen und Einfamilienhäusern entstehen. „Es gibt durchaus Interessenten für einen Supermarkt“, betont Eilenberger. Richtig lohnen werde sich ein Nahversorger, wenn künftig einmal wie geplant 5000 Menschen auf Grube Carl leben.

Die SPD hofft darauf, dass der Antrag des Mehrheitsbündnisses gar nicht erst zur Abstimmung kommt. Eilenberger: „Vielleicht hat die Koalition ja vorher ein Einsehen.“ Die SPD-werde den Weg jedenfalls nicht mitgehen.

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