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Frechener Autor Werner MockenhauptIn der Schweiz wie Verbrecher behandelt

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Werner Mockenhaupt präsentiert sein neues Buch in der Backstube des Frechener Stadtcafés, seinem ehemaligen Arbeitsplatz.

Frechen – Seit 50 Jahren lebt Werner Mockenhaupt in Frechen und mittlerweile ist es seine Heimat geworden. Der eigentlich aus dem Siegerland stammende, ehemalige Besitzer des Frechener Stadtcafés hat sein zweites Buch veröffentlicht: „Ein 80-Jähriger erinnert sich“.

„Mir sind noch so viele Sachen eingefallen, die ich beim ersten Buch vergessen hatte – da konnte ich nicht anders“, erklärt der heute 82-Jährige die Entstehung des Buches. 19 Anekdoten beschreibt er darin. Größtenteils chronologisch, aber manchmal auch „querbeet“, berichtet Werner Mockenhaupt über verschiedene Schlüsselstellen in seinem Leben.

Er beginnt bei seiner Jugend in dem kleinen Ort Niederfischbach. Sein Vater war der Sechste, der im Ort ein Telefon besaß. „Das war etwas ganz Besonderes – auch für mich, denn Kommunikation war mir immer schon wichtig.“ Deshalb habe er nach der Bäckerausbildung auch noch die Konditorlehre angeschlossen, damit er „nicht immer arbeiten muss, wenn andere schlafen.“

Einer seiner Lieblingsstellen im Buch ist der erste Urlaub nach langer Zeit. „Ich hab mich immer sehr schwer getan, wegzufahren, ich wollte das Café nicht alleine lassen.“ Doch seine Frau Henriette überzeugte ihn, und beide fuhren in die Schweiz. Dort erlebten sie einen unerfreulichen Vorfall mit der Polizei. Sie hatten ein Portemonnaie gefunden und brachten es mit gutem Gewissen auf die Polizeiwache. Dort seien sie wie , „wie Verbrecher“ befragt worden, berichtet Mockenhaupt: „Haben Sie die Brieftasche geöffnet? Wie lange halten Sie sich schon in der Schweiz auf und wo wohnen Sie hier in St. Moritz?“ gibt Mockenhaupt die Fragen der Polizisten wider, „Wir verstanden die Welt nicht mehr.“

Gutes Ende

Der Groschen fiel dann, als der Polizeibeamte ihnen erklärte, dass erst ermittelt werden müsse, ob alles noch vollständig sei. Allerdings ist dies noch nicht das Ende der Geschichte, denn die beiden wurden von den Beamten in Ihrem Hotel aufgesucht. Damit waren sie das Gesprächsthema des Abends. Zum Glück, nahm das Abenteuer ein gutes Ende, denn der Inhaber der Geldbörse bestätigte dankbar die Vollständigkeit.

Henriette Mockenhaupt war es, die ihrem Mann den endgültigen Anstoß gab, all die Geschichten aufzuschreiben. Gemeinsam haben die beiden einen Sohn und drei Enkelkinder. Die beiden kleineren Mädchen, Vivien und Fabienne, haben die Illustrationen in dem Buch gemalt.

Vor 13 Jahren hat Werner Mockenhaupt das Stadtcafé in der Frechener Fußgängerzone nach 35 Jahren abgegeben. „Ich habe mich manchmal darüber geärgert, denn ich hätte eigentlich noch ein bisschen weitermachen können.“ Stattdessen ist er jetzt mit seiner Frau viel unterwegs – ihr zur Liebe, denn: „Sie hat mir immer den Rücken freigehalten.“

Das Buch „Ein 80-Jähriger erinnert sich“ liegt in ausgewählten Frechener Geschäften, zum Beispiel im Stadtcafé, zum Verkauf aus.