Gewerbegebiet FrechenLiebesdienste im Garagenhof?

Nahe dem Autobahnkreuz Köln-West plant im Gewerbegebiet in Frechen (Bild rechts) ein Investor den Bau von 42-Sex-Refugien.
Copyright: Udo Beissel Lizenz
Frechen – Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung das Thema Sex-Steuer behandelt, die Stadt will am horizontalen Gewerbe mitverdienen.
Sieben Einrichtungen wie bordellähnliche Etablissements, Swinger- oder Sado-Maso-Clubs sind der Stadt neben zahlreichen Privatadressen derzeit bekannt. Bald könnte ein weiteres Großobjekt dazukommen.
Stellplatz vor der Sex-Garage
Wie zu erfahren war, liegt der Stadtverwaltung jetzt eine erste Bauvoranfrage vor. Im Gewerbegebiet an der Europaallee denkt ein Investor an den Bau eines Garagenhofs. Dabei handelt es sich nicht um irgendeinen Garagenhof mit herkömmlichen Bauten zur Lagerung von Material, Ware oder Autos. Der Interessent beabsichtigt, das horizontale Gewerbe dort anzusiedeln.
42 kleinere Bauten in Garagengröße plant der Mann dort zu errichten. Die Sex-Garagen sind speziell ausgebaut. Der erste Teil besteht aus einem Raum mit Bett, im hinteren Bereich ist ein Bad mit WC vorgesehen. Die Liebesnester sollen, sofern sie nicht gegen Vorschriften verstoßen, auf einem Areal zwischen Delta-Musik und Fertigbau-Musterhaussiedlung entstehen. Für dieses Grundstück hat ein Mann aus Jülich Interesse bei einer Vermarktungsfirma gezeigt.
Das mehrere Tausend Quadratmeter große Gelände liegt verkehrsgünstig im Bereich der Autobahn 4, zwischen Frechen-Nord und dem Autobahnkreuz Köln-West. Die Freier sollen auf der geplanten Anlage mit dem Wagen durch das Karree fahren und sich die Damen, die ihre Liebesdienste anbieten, in Ruhe anschauen können. Vor jeder Sex-Garage ist ein Stellplatz vorgesehen, auf dem der Wagen geparkt werden kann.
Auf Nachfrage bestätigte der Rechtsamtsleiter der Stadtverwaltung Frechen, Dieter Dumstorff, den Eingang der Bauvoranfrage. „Derzeit wird geprüft, ob so ein Projekt bauplanungsrechtlich zulässig ist.“
Im Gewerbegebiet an der Europaallee hat das horizontale Gewerbe bereits Einzug gehalten. Dort gibt es einen Club, in dem Liebesdienste offeriert werden.
Vor etwa zwei Jahren teilte die Bezirksregierung Köln die Sperrgebiete rund um Köln neu auf. Damals verlagerte sich der Straßenstrich von der Brühler Landstraße auch nach Frechen.
Auf dem brachliegenden Gelände des ehemaligen Truck-Stops an der Kölner Straße hatte sich zunächst ein Verkaufshändler für Pflanzen und Blumen angesiedelt.
Er hatte das Gelände gepachtet und Freiflächen, die er nicht benötigte, als Stellplätze für Wohnwagen von Prostituierten weitervermietet.
Damals sagte er unserer Zeitung, dass er pro Wohnwagen eine Tagesmiete von fünf Euro nehme. Auf diese Art und Weise Geld zu verdienen, hat dem Mann offenbar gefallen. Denn genau er hat jetzt die Bauvoranfrage bei der Stadt gestellt.