Havanita in FrechenGast rettet seine Stammkneipe

Das Kuba-Gemälde ist verschwunden, doch der ehemalige Betreiber Camci bleibt – als Chefkoch.
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Frechen – Wegen eines Betreiberwechsels ist die Cocktailbar Havanita unweit des Klüttenbrunnens zur Zeit geschlossen. Nachdem die vorerst letzte Veranstaltung, der Tanz in den Mai, vorüber war, schloss der ehemalige Besitzer, der gelernte Hotelfachmann Mikael Camci, der 2001 das Havanita in kubanischer Tradition aufgebaut hat, die Türen. Zuerst sollte die Frechener Cocktail-Institution in der Fußgängerzone ganz geschlossen werden. „Ich bin seit 13 Jahren mit dem Geschäft selbstständig und brauche einfach mehr Zeit für meine Familie und meine zwei Kinder“, erklärt er.
Doch einem Gast ist die Cocktailbar besonders ans Herz gewachsen: Holger Kusch. Als sich abzeichnete, dass seine Stammkneipe schließen sollte, sicherte er sich als Erinnerung das für die Bar charakteristische Ölbild, um es bei sich zu Hause aufzuhängen. Darauf zu sehen sind große Persönlichkeiten, die mit dem Land Kuba in Verbindung gebracht werden wie der Revolutionsführer Ernesto Che Guevara, der Schriftsteller Ernest Hemingway oder die Bandmitglieder des Buena Vista Social Clubs. Dieses Gemälde ließ Mikael Camci eigens für seine Bar malen. „Ich wollte, dass alle diese Menschen bei mir an der Theke stehen“, erzählt er.
Doch dann ging sein Stammgast, dem nicht nur viel an dem Ölgemälde, sondern auch an der Bar lag, noch einen Schritt weiter: „Ich kenne das Havanita von Anfang an und fand es schade, dass so eine coole Location schließt. Deswegen musste ich etwas unternehmen“, so Holger Kusch. Kurzerhand übernahm er den Mietvertrag und damit auch das Havanita. Das Stammpersonal, Mikael Camci und die Betriebsleiterin für den Barbereich, Ula Kucharek, bleiben der Bar erhalten. Das neue Havanita wird nun etwas herausgeputzt, renoviert und gestrichen. Außerdem wurde ein Lavastein-Grill angeschafft, über den der neue Chefkoch, der ehemalige Betreiber Camci, verrät: „Ich spezialisiere mich auf deftige Rindfleisch-Spieße vom Lavastein-Grill und Flammkuchen – natürlich gibt es auch nach wie vor unsere Tapas und das Salatbuffet samt der Salatsoße, nach der jeder geweint hat.“
Die Neueröffnung ist für Mitte Mai geplant mit Live-Musik, der genaue Termin wird auf der Internetseite bekannt gegeben.