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InterviewTim Mälzer im Frechener Gourmet Loft

Lesezeit 3 Minuten

Zwischenstopp in Frechen: Beim Besuch im Gourmet-Loft probierte Tim Mälzer ein Glas spanischen Weins.

Frechen – Mallorca, Frechen, Hamburg heißt die Reiseroute von Starkoch Tim Mälzer. „Heute Morgen war ich noch auf Mallorca. Auf dem Weg zurück nach Hamburg ließ ich es mir aber nicht nehmen, für einen Abend nach Frechen zu kommen“, sagt er. Und beantwortet auch, warum er nach Frechen gekommen ist. Er besucht seinen alten Freund, den Lebensmittelhändler Miguel Martin Tártalo in dessen Firma Enólogos an der Europaallee im Frechener Gewerbegebiet. Ob Mälzer Zeit hat für ein paar Fragen? „Ja“, sagt er freundlich. „Da müssen sie aber schnell schreiben, ich spreche nämlich sehr schnell.“ Einverstanden, es kann los gehen.

Herr Mälzer, wie geht es ihnen?

Tim Mälzer: Hervorragend.

Wie läuft ihr Restaurant „Bullerei“ in Hamburg?

Mälzer: Läuft wie Bolle. Es ist mein Baby. Auch wenn ich viel unterwegs bin, schaffe ich es meistens fünfmal die Woche in meinem Restaurant zu sein.

Was ist ein gutes Essen für sie?

Mälzer: Alles, was schmeckt. Mein Leibgericht ist Spaghetti Bolognese, aber nicht mit Hackfleisch, sondern mit Rind, Schwein und Lammfleisch. Es muss lange im Backofen schmoren. Lecker.

Was haben sie gestern Abend gegessen?

Mälzer: Fideuá.

Interessanter Name für ein Gericht. Aber, was ist das?

Mälzer: Eine spanische Nudel-Paella. Hervorragend!

Sie sind fünfmal die Woche in ihrem Restaurant. Wie oft stehen sie in der Woche vor Fernsehkameras?

Mälzer: Zwei- bis dreimal.

1992 haben sie eine Ausbildung zum Koch begonnen. Es gibt in Deutschland allerdings sehr, sehr viele Köche. Warum glauben sie, haben sie es geschafft, so berühmt zu werden?

Mälzer: Ich bin sehr motiviert, mache mir aber nie einen Kopf, bei mir geht alles durch den Magen. Ich war immer gut in der Küche, habe dazu eine große Fresse: Die Lauten sind zwar nicht immer die besten, aber irgendwann wurde der Fernsehsender Vox auf mich aufmerksam. So fing alles an.

Hatten sie als Koch denn immer Erfolg?

Mälzer: Am Anfang hatte ich keinen Erfolg. Im Jahr 2000 habe ich ein kleines Restaurant mit 40 Plätzen eröffnet, da war es so leer, wenn ich nicht meine Freunde aufgefordert hätte, jeden Abend bei mir im Lokal kostenlos zu essen, wäre niemand da gewesen. In ein leeres Restaurant kommt niemand. Es war am Anfang so eine Art Kantine für Freunde, nur die Getränke mussten sie bezahlen. Irgendwann war der Laden dann mit zahlenden Gästen voll.

Was hat sich in den Jahren in Deutschlands Küchen geändert?

Mälzer: Essen ist Kultur, leider gibt es immer weniger Personal in den Küchen, der Druck der Köche ist in den meisten Restaurants enorm gestiegen.

Essen sie Fast Food?

Mälzer: Eventuell, wenn ich auf der Autobahn unterwegs bin, kommt schon mal vor.

Wo und wie übernachten sie heute Abend?

Mälzer: Ich bin der totale Hotel-Snob. Ich übernachte nur in den besten Häusern. Das war aber schon so, als ich noch weniger Erfolg hatte. Dafür habe ich schon früher viel Geld ausgegeben, das ich teilweise kaum hatte. Aber erst einmal bin ich jetzt hier im E50 Gourmet Loft.