Frechener Waldfreunde sind sauerRhein-Erft gibt kein Geld für geforderte Ranger frei

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Sönke Twietmeyer Fernglas

Die Waldfreunde Königsdorf wollen zwei Ranger, die sich um die Einhaltung der Regeln im Wald kümmern.

Frechen-Königsdorf – Es herrscht dicke Luft zwischen den Waldfreunden Königsdorf und dem Mehrheitsbündnis aus CDU, Grünen und FDP im Kreistag. Der Grund dafür ist, dass im Haushalt doch keine Mittel für Ranger in den Naturschutzgebieten freigegeben werden sollen. Dagegen protestiert Werner Fink, Sprecher und Vorsitzender der Waldfreunde, in einem offenen Brief.

Mit Verweis auf zunehmende Regelverstöße von Mountainbikern, Spaziergängern, Hundehaltern und Reitern im Wald hatte sich der Verein dafür starkgemacht, zwei Ranger-Stellen zu schaffen und dafür Mittel im Haushaltsplan bereitzustellen. Obwohl von dem Mehrheitsbündnisses Zustimmung signalisiert worden sei, habe dazu im Kreisausschuss lediglich die SPD einen Antrag eingebracht, der jedoch von den Mehrheitsfraktionen abgelehnt worden sei, schildert Fink in seinem offenen Brief.

Begründet worden sei dies mit dem Hinweis, dass zunächst ein Aufgabenprofil erstellt werden müsse, bevor Geld bewilligt werden könne. „Tatsächlich existieren bereits entsprechende Stellenbeschreibungen, da in Nachbarkreisen sich der Einsatz von Rangern inzwischen bewährt hat“, heißt es in dem Brief. Angesichts der massiven Schäden in den Naturschutz- und Flora-Fauna-Habitat-Gebieten fordere man die Bereitstellung der notwendigen Mittel in der Sondersitzung des Kreisausschusses zum Doppelhaushalt 2021/22 am heutigen Donnerstag.

Erfolgreiche Modelle nicht übertragbar auf Rhein-Erft

„Wir haben zugesagt, das wir das Thema in den Haushaltsberatungen besprechen, und das haben wir auch gemacht“, berichtet Prof. Dr. Sylvia Knecht aus Frechen, die Sprecherin der Kreis-CDU im Umweltausschuss ist. Es habe sich jedoch herausgestellt, dass es weiteren Prüfbedarf gebe. Darauf habe auch die Kreisverwaltung hingewiesen. Unter anderem stelle sich die Frage, ob der Kreis überhaupt Ranger für die Naturschutzgebiete, zu denen auch der Königsdorfer Wald gehöre, einstellen dürfe. „Zum Teil werden die Ranger ja vom Land bezahlt“, sagt Knecht, die auch Kreisvorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald ist.

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Modelle aus den Nachbarkreisen, etwa aus dem Siebengebirge im Rhein-Sieg-Kreis, ließen sich nicht ohne Weiteres auf den Rhein-Erft-Kreis übertragen. „Das Gebiet hat einen ganz anderen Status als der Königsdorfer Wald“, sagt Knecht.

Wegen der vielen offenen Fragen habe man die Ranger zunächst aus dem Haushalt herausgenommen. „Wir kümmern uns seitens der Koalition aber weiterhin um das Thema“, betont Knecht. Es stehe auf der Tagesordnung des nächsten Umweltausschusses am 20. Mai. Dazu soll auch der Revierförster eingeladen werden. Möglicherweise, sagt Knecht, müsse man auch eine andere Lösung für die Probleme im Wald ins Auge fassen.

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