Erneut gab es auf der A4 Probleme, weil anfänglich keine ausreichende Rettungsgasse gebildet wurde.
Mehrere VerletzteMassenkarambolage auf der A4 bei Frechen – Polizei sucht flüchtigen Autofahrer

Unfall auf der A4 zwischen Frechen und Kerpen mit mehreren beteiligten Autos und Verletzten.
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Auf der Autobahn 4 bei Frechen ist es am Dienstagmorgen (3. Juni) zu einem schweren Unfall gekommen. Ersten Angaben der Polizei Köln zufolge waren fünf Fahrzeuge beteiligt, darunter auch Lastwagen.
Mindestens sechs Personen wurden bei dem Unfall gegen 7.30 Uhr schwer verletzt. Bei einer von ihnen waren die Verletzungen so gravierend, dass sie nach einer Erstbehandlung mit einem Rettungshubschrauber in die Uniklinik nach Köln geflogen wurde. Am Mittag teilte die Polizei mit, dass bei dem 43-Jährigen Lebensgefahr bestehe.
Kein Platz: Feuerwehr zu Fuß mit Trage zur Unfallstelle
Doch zuvor hatten die Rettungskräfte und Feuerwehrkräfte der Wache Frechen um Einsatzleiter Sascha Michel Probleme überhaupt an die Einsatzstelle, die etwa 1400 Meter vor dem Autobahnkreuz Kerpen (Fahrtrichtung Aachen) lag, zu gelangen.
Sprecher Andreas Kirchharz: „Leider hatten die Verkehrsteilnehmer keine ausreichende Rettungsgasse gebildet. Dadurch haben wir wichtige zehn Minuten verloren. Eine Besatzung schob die Trage zu Fuß bis zu Einsatzstelle.“

Die Einsatzkräfte hatten wegen einer fehlenden Rettungsgasse erneut Probleme, zum Einsatzort auf der A4 zu gelangen.
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Bereits vor mehreren Wochen hatte die Feuerwehr Frechen ähnliche Probleme bei einem Verkehrsunfall bei Frechen in der Gegenrichtung zwischen dem Rastplatz Frechen und dem Autobahnkreuz Köln-West.
Vollsperrung nach schwerem Unfall auf der A4 bei Frechen
Die Polizei richtete eine Vollsperrung für die Strecke der A4 in Fahrtrichtung Aachen zwischen der Raststätte Frechen Nord und dem Autobahnkreuz Kerpen ein. Auch ein Rettungshubschrauber war gegen 9 Uhr im Einsatz.

Die Polizei richtete nach dem Unfall auf der A4 eine Vollsperrung bei Frechen ein. Auch ein Rettungshubschrauber musste landen.
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Das Unfallaufnahmeteam der Polizei machte mit einer Drohne Luftaufnahmen von der Unfallstelle. Im Laufe der Unfallaufnahme und den Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Polizei noch einen Autofahrer sucht. Er könnte von der Unfallstelle geflüchtet sein.
Die Polizei berichtet zum Unfallhergang, dass gegen 7.30 Uhr der Fahrer eines Opel-Corsa auf ein vor ihm abbremsendes Fahrzeug geprallt sein. Der Fahrer dieses Fahrzeugs, Fabrikat ist noch unklar, soll nach dem Zusammenstoß aber geflüchtete sein. Zeugen berichteten der Polizei, dass es ein Fahrzeug mit BM-Kennzeichen gewesen sei.
Gegen 13 Uhr ist die A4 nach der stundenlangen Sperrung wieder freigegeben worden. Der Verkehr staute sich allerdings zunächst noch weiter auf mehreren Kilometern.
Nach Einschätzung von ADAC-Sprecher Thomas Müther unterschätzten Verkehrsteilnehmer die Wichtigkeit einer Rettungsgasse. Weil nicht jeder Rückstau mit einem Unfall zusammenhänge, rechneten sie nicht gleich damit, dass sie unbedingt Platz für Rettungsfahrzeuge machen müssen. „Das ist fatal, denn wenn es dann tatsächlich um einen Unfall geht, zählt jede Sekunde“, sagte Müther unlängst in einem Interview mit dieser Redaktion.
Die Folgen können schwerwiegend sein. Wenn die Fahrzeuge im Stau erst einmal dicht an dicht stünden, sei man nahezu manövrierunfähig und könne keine Gasse mehr bilden, wenn ein Rettungswagen von hinten heranfährt. Wer keine Rettungsgasse bildet, dem drohen mindestens 200 Euro Bußgeld, zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot. Verkehrsteilnehmende, die die Rettungsgasse missbräuchlich befahren, müssen mit mindestens 240 Euro Bußgeld, zwei Punkten und einem Monat Fahrverbot rechnen.