Sicherheitskraft in FrechenFlüchtlinge demonstrieren für Ex-Hells-Angels-Präsidenten Günter Luda

Mit einem Transparent setzten sich Flüchtlinge für Günter Luda ein.
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Frechen – Zu einer Spontan-Demonstration kam es am Montagnachmittag in Frechen vor dem Rathaus. Etwa 50 Flüchtlinge, die derzeit in der Turnhalle am Gymnasium leben, rollten ein Transparent aus. Mit der Aufschrift „Wir wollen Günter zurück“ machten sie sich für Günter Luda stark. Der 54-jährige Frechener hatte vergangene Woche für Schlagzeilen gesorgt. Er ist der ehemalige Präsident der inzwischen verbotenen Vereinigung der Hells Angels Cologne. Luda hat nach eigenen Angaben der Organisation seit dem Verbot durch Landesinnenminister Ralf Jäger im Jahre 2012 den Rücken zugekehrt.
Strafverfahren nicht abgeschlossen
Er heuerte bei einem Sicherheitsunternehmen an und arbeitete zuletzt als Sicherheitskraft in der Flüchtlingsunterkunft in Frechen. Dort half er nach Auskunft vieler ehrenamtlicher Helfer, wo Not am Mann war. Weit über die Arbeit als Sicherheitskraft hinaus engagierte er sich auf dem Gelände, reparierte beispielsweise Fahrräder und half bei der Ausgabe von Lebensmitteln und anderen Hilfsmitteln. Da jedoch noch ein Strafverfahren gegen ihn nicht abgeschlossen ist, darf er seit Mittwoch auf der Anlage nicht mehr als Sicherheitskraft arbeiten.
Das ist in Vorschriften festgehalten. Die Flüchtlinge hatten sich bereits mit dem 54-Jährigen angefreundet. André Cadard, Chef des zuständigen Sicherheitsunternehmens auf Nachfrage: „Wir würden ihn gerne wieder einsetzen, müssen uns aber an die Vorschriften halten.“
Auch Ulrich Lussem, Vorsitzender des Vereins Flüchtlingsnetzwerk Frechen, findet die Situation schade. „Viele Leute in der Unterkunft haben nach Günter gefragt und würden sich freuen, wenn er wieder dort mithelfen würde.“