Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

GeschäftsführerCDU befürchtet Dauerfehde

Lesezeit 2 Minuten

Kreisparteivorsitzenden Gregor Golland (im Bild) und CDU-Kreisgeschäftsführer Michael Arntz liegen im Clinch miteinander.

Rhein-Erft-Kreis – Nach dem Streit um den Pulheimer Landtagskandidaten Michael Wiecki und der Zerreißprobe um die Wahl eines neuen Kreisdirektors droht jetzt die Dauerfehde zwischen CDU-Kreisgeschäftsführer Michael Arntz und dem Kreisparteivorsitzenden Gregor Golland zu eskalieren. Arntz, der wegen seines Arbeitsstils und angeblich eigenmächtiger Handlungen kritisiert wird, ging bei der Vorstandssitzung vergangene Woche erst einmal in die Offensive. Er konfrontierte den versammelten Kreisvorstand zu Beginn der Sitzung mit einem Antrag, wonach er in der gesamten Partei feststellen lassen wollte, ob „arbeitsrechtlich relevante Verstöße“ durch ihn bekannt sind. Die Informationen sollten an eine Vertrauensperson geschickt und vom früheren Kreisparteichef und Minister Michael Breuer auf arbeitsrechtlich relevante Verstöße überprüft werden.

Doch der Vorstand lehnte Arntz’ Antrag mit Mehrheit ab. Für den Gescholtenen ein klarer Hinweis darauf, dass „ein solches Fehlverhalten nicht vorliegt“. Arntz fühlte sich bestätigt und dankte später schriftlich für „das ausgesprochene Vertrauen“.Golland wollte das gestern aus der Fürsorgepflicht für das Personal nicht kommentieren. Im Vorstand aber wird die Interpretation des Vorgangs durch Arntz mit einem Kopfschütteln quittiert. Der Vorstand versuchte vorige Woche, Arntz an die Kette zu legen. Die CDU-Vorderen stellten per Beschluss klar, wer der Boss in der Frechener Parteizentrale ist. „Der Kreisvorsitzende ist der Dienstvorgesetzte des Geschäftsführers“, heißt es. Und: „Der Kreisgeschäftsführer stimmt seine Arbeits-, Büro- und Urlaubszeiten mit dem Kreisvorsitzenden ab.“ Das Problem der CDU-Kreisverbände: Deren Geschäftsführer sind allesamt Angestellte der NRW-CDU. Und das heißt: Disziplinarisch ist die Landespartei für die Geschäftsführer zuständig. Arntz muss nach den Beschlüssen darüber hinaus künftig Arbeitsverträge und deren Änderungen absegnen lassen sowie eine Reihe von Hinweisen beachten. Er reagierte auf seine Weise: Er bat mit Blick auf die bevorstehenden Bundestagswahlkampf darum, „unsere vollständige Konzentration“ auf dieses Ziel zu lenken.

Einige in der Partei fürchten jetzt den Dauerkrach: Pressesprecher Achim Hermes soll in der Sitzung eindringlich an den Personalchef der Landes-CDU, Dirk Kappenhagen, appelliert haben, für eine einvernehmliche Lösung zu sorgen.