Viele ProblemeEröffnung der Ortsumgehung Hermülheim auf 2021 verschoben

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HürthUmgehung

Die Ortsumgehung Hermülheim (B 265n) wird später freigegeben als geplant.

Hürth – Die Ortsumgehung Hermülheim (B 265n) wird später freigegeben als zuletzt geplant. Das erfuhr der planungspolitische Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion, Michael Kleofasz, auf Nachfrage beim Landesbetrieb Straßen NRW. Ursprünglich wollte der Landesbetrieb das Herzstück der Umfahrung, die vier Kilometer lange Neubaustrecke zwischen Kendenich und Efferen um Hermülheim herum, bereits zum Jahresende eröffnen. Daraus wird nun nichts.

Der größte Teil der neuen vierspurigen Trasse ist bereits fertig. Es fehlen aber noch die beiden Anschlüsse bei Kendenich und in Efferen an die alte Luxemburger Straße. An beiden Enden wurde im Herbst mit den Bauarbeiten begonnen.

1500 Lkw-Ladungen Aushub

Allerdings gab es erhebliche Probleme beim Bau der südlichen Anschlussstelle bei Kendenich, wie Projektleiter Werner Engels auf Anfrage bestätigte. Bei Bodenuntersuchungen seien Altlasten gefunden worden auf der Fläche, die bis in die 50er-Jahre zu einem Tagebau gehörte. Engels spricht von Bauschutt, Eisenteilen und „hausmüllähnlichen Abfällen“, die offenbar seinerzeit dort vergraben worden seien. Zwar seien im Vorfeld der Bauarbeiten Probebohrungen an einigen Stellen vorgenommen worden. „Man kann aber immer nur punktuell in die Erde gucken“, sagte Engels. Das Ausmaß der Altlasten sei nicht erkennbar gewesen.

Für den Landesbetrieb bedeuten die Funde erheblichen Mehraufwand. „Wir sind vorher davon ausgegangen, dass wir rund 2000 Kubikmeter Erde abtragen müssen“, sagte Engels. „Nun sind wir bei 15.000 Kubikmetern belasteter Erde.“ Das entspreche etwa 1500 Lastwagen-Ladungen.

Bodenbeschaffenheit schlechter als erwartet

Der Bodenaushub musste nun vorsortiert und zum Teil gesiebt werden. Das Material werde in Höhe des Regenrückhaltebeckens an der Winterstraße in Kalscheuren, das ebenfalls mit der Ortsumgehung gebaut wurde, zwischengelagert, bevor es auf die Deponie gefahren werden könne.

Die Altlasten sind aber nicht das einzige Problem. Wie Projektleiter Engels erklärte, sei auch die Bodenbeschaffenheit im Bereich der südlichen Anschlussstelle schlechter als erwartet. So müsse der Boden dort verdichtet werden, bevor die 500 fehlenden Meter Fahrbahn und eine Lärmschutzwand gebaut werden könnten.

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„Das kostet alles Zeit“, sagte Engels, der von sechs Wochen Verzug spricht. „Die Zeit fehlt uns jetzt am Ende.“ Über den neuen Bauzeitenplan soll in der kommenden Woche mit den beteiligten Unternehmen gesprochen werden. Engels rechnet damit, dass die Neubaustrecke erst im Februar 2021 freigegeben werden kann. Die Luxemburger Straße in der Ortslage Hermülheim wird dann bereits vom Durchgangsverkehr entlastet.

Es folgt noch der vierspurige Ausbau der Luxemburger Straße zwischen dem Autobahnanschluss Klettenberg und der Militärringstraße in Köln sowie ab 2023 in Efferen. Nach aktuellem Plan sollen die Arbeiten 2024 abgeschlossen werden.

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