Ortsumgehung in HürthWann die ersten Autofahrer über die B265n rollen können

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Die Erdarbeiten laufen im Abschnitt zwischen Hans-Böckler- und Luxemburger Straße.

Die Erdarbeiten laufen im Abschnitt zwischen Hans-Böckler- und Luxemburger Straße.

  • Die Bauarbeiten an der Hürther Ortsumgehung befinden sich in der Endphase.
  • Bis die ersten Autos über die Straße rollen, dauert es aber noch ein wenig.
  • Sorgen macht die Luxemburger Straße. Dort gibt es erneut schlechte Nachrichten.

Hürth – Dreieinhalb Jahre nach dem ersten Spatenstich ist der erste Bauabschnitt der Ortsumgehung Hermülheim (B 265n) so gut wie fertig. Zwischen dem südlichen Ende auf Höhe der Trierer Straße und der Hans-Böckler-Straße fehlen noch Leitplanken, Fahrbahnmarkierungen und Beschilderung. Auch im zweiten Abschnitt bis hinter den Jägerpfad kommt die Straßenbaukolonne gut voran. Autofahrer müssen sich allerdings noch gedulden, bis sie einen Bogen um Hermülheim herum schlagen können.

Der Landesbetrieb Straßen NRW plant, im zweiten Halbjahr 2020 zunächst die 3,8 Kilometer lange Neubaustrecke freizugeben.

Den größten Knoten haben die Straßenbauer bereits durchschlagen, wie Projektleiter Werner Engels von Straßen NRW mit einiger Erleichterung feststellt. Im Bereich Bonnstraße und Eschweiler Straße mussten zahlreiche Versorgungsleitungen verlegt werden, auch die Verkehrsführung während der Bauphase sei kompliziert gewesen. „Wir wollten ja den Verkehr nicht lahmlegen“, so Engels.

Fünf Brücken über der neuen Ortsumgehung

Im ersten Bauabschnitt wurden auch drei Eisenbahnbrücken, eine Brücke für den Autoverkehr sowie eine Fußgängerbrücke errichtet. Und dann wurde in der Baugrube noch ein Stück der 2000 Jahre alten römischen Eifelwasserleitung freigelegt, die quer über die Trasse der Umgehungsstraße verlief. Die Leitung wurde unter Federführung von Denkmalschützern ausgegraben, mehrere aufgearbeitete Stücke sind inzwischen an ihren Ursprungsort zurückgekehrt und werden dort zur Schau gestellt.

Projektleiter Werner Engels ist mit den Baufortschritten zufrieden.

Projektleiter Werner Engels ist mit den Baufortschritten zufrieden.

Unterdessen rollt der Verkehr vom Kreisel an der Luxemburger Straße in Höhe Hürther Bogen über die verlegte Bonnstraße am Fachmarktzentrum vorbei. Innerhalb der nächsten beiden Monate sollen die Fahrbahnmarkierungen aufgetragen werden, dann sind die Bauarbeiten dort beendet.

Der zweite Bauabschnitt bis zum Einschwenken der Umgehungsstraße auf die Luxemburger Straße in Efferen soll nach Angaben von Projektleiter Engels im Frühjahr 2020 abgeschlossen werden. Bis dahin wird auch am Knotenpunkt mit dem Jägerpfad (L 92) gearbeitet, ab Oktober muss die Straße dafür zeitweilig gesperrt werden, so Engels. Um die Robert-Bosch-Straße anzubinden, baut Straßen NRW im Auftrag der Stadt gerade einen Kreisverkehr in diesem Bereich.

Anschließend wird an beiden Enden der Ortsumgehung weitergebaut. Im Süden wird die neue Straße bis zum Spätsommer 2020 an die Luxemburger Straße angebunden. Im Norden wird zunächst ab März 2020 ein weiteres Regenrückhaltebecken auf Höhe der Autobahn ausgehoben. Das ist Voraussetzung für den vierspurigen Ausbau der Luxemburger Straße zwischen der Militärringstraße in Köln und dem Autobahnanschluss Klettenberg sowie den Umbau der Anschlussstelle selbst, der sich daran anschließen wird.

Luxemburger Straße muss warten

Der vierspurige Ausbau der Luxemburger Straße in Efferen wird nach Angaben von Werner Engels voraussichtlich erst Mitte 2022 und damit deutlich später als geplant beginnen. Der Projektleiter begründet das auch damit, dass die Ausführungsplanung für die 900 Meter lange Strecke auf Betreiben der Stadt noch einmal geändert werden müsse. „Die Stadt wünscht sich breitere Geh- und Radwege“, so Engels. Die Wege sollen nun womöglich zu Lasten der Auto-Fahrspuren vergrößert werden.

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Voraussichtlich Mitte 2024 wird dann das komplette Projekt Ortsumgehung Hermülheim mit einer Gesamtlänge von 5,5 Kilometern abgeschlossen sein. Unterdessen zeichnet sich ab, dass sich nicht nur die Bauzeit verlängert, sondern auch die Baukosten steigen werden. Der Landesbetrieb Straßen geht nun von rund 50 Millionen Euro (statt bisher 44,6 Millionen) aus.

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