BaugebietNeue Wohnungen für 675 Menschen am Rand von Efferen
Hürth-Efferen – Es ist das größte Wohnbaugebiet, das die Hürther aktuell auf dem Reißbrett haben: Am westlichen Ortstand von Efferen sollen auf einer Fläche von knapp elf Hektar – das entspricht mehr als 15 Fußballfeldern – 264 Wohneinheiten entstehen. Rund 675 Hürther sollen auf den Feldern östlich der Umgehungsstraße K2n vor den Toren Kölns ein neues Zuhause finden.
Das Plangebiet steht bereits seit zehn Jahren als Wohnbaufläche im Flächennutzungsplan. Doch als sich die Stadt vor vier Jahren mit ihrem Wohnbaulandkonzept einen Wachstumsstopp verordnet hatte, wurde auch dieses Baugebiet, für das es noch keinen Bebauungsplan gibt, nicht weiter verfolgt. Inzwischen befindet sich das Konzept aber in Überarbeitung.
Die Verwaltung hält das Gebiet für besonders geeignet und ist deshalb, so Manfred Siry, Fachbereichsleiter Planen, Bauen und Umwelt, vorgeprescht. An der Entwicklung hat die Verwaltung auch ein eigenes Interesse, denn ein Drittel der Flächen gehören der Stadt. Der Verkauf würde Geld in die Kasse spülen, außerdem könne die Stadt wieder selbst 20 bis 30 Baugrundstücke nach eigenen Kriterien anbieten. „Im Moment sind wir praktisch ausverkauft“, so der Fachbereichsleiter.
Den Entwurf, der jetzt im Planungsausschuss vorgestellt wurde, hat der Projektentwickler Ulrich Baum, dessen Büro in der Nachbarschaft des Plangebiets liegt, gemeinsam mit dem Architekten Dr. Michael Hecker ausgearbeitet. Er sei Anfang 2014 von den Eigentümern beauftragt worden, das Baugebiet als Dienstleister zu entwickeln. Die 40 Flurstücke gehören mehr als 90 Eigentümern; fast alle habe er im Boot, betont Baum. Auf knapp einem Viertel der Fläche wollen Grundstückseigentümer für sich selbst bauen.
Nach Angaben von Architekt Hecker handelt es sich um eine „klassische Ortsranderweiterung“. Bei der Planung sei auf eine „soziale Durchmischung“ geachtet worden, die durch eine Vielfalt an verschiedenen Wohntypen erreicht werden soll – von Stadtvillen über frei stehende Einfamilien- und Reihenhäuser bis hin zum Geschosswohnungsbau mit höchstens vier Etagen.
Eine Kita ist eingeplant
Im Mittelpunkt des geplanten Wohngebiets steht ein Quartierspark, der das Rückgrat der Siedlung bilden soll. Darum herum gruppieren sich neun Wohnhöfe, die jeweils um kleine Grünanlagen herumliegen und von einer Ringstraße aus über Sackkassen erschlossen werden. Insgesamt sollen elf in sich geschlossene Einheiten als „Nachbarschaften“ entstehen. Eingeplant sind auch eine viergruppige Kita und Flächen für alternative Wohnformen – etwa für betreutes Wohnen.
Erschlossen werden soll das Gebiet über zwei Zufahrten von der K2n aus. Weil man von der Kreisstraße aus nur nach rechts in das neue Quartier abbiegen können wird, soll am Knotenpunkt In den Höhnen ein Kreisverkehr als Wendepunkt gebaut werden. Die benachbarten Wohngebiete sollen nicht mit Durchgangsverkehr belastet werden.
Die Verwaltung wollte sich im Planungsausschuss bereits den Auftrag abholen, einen Bebauungsplan aufzustellen. Die Sozialdemokraten wären dazu auch bereit gewesen. Es sei an der Zeit, dass die Pläne im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens öffentlich vorgestellt und diskutiert würden, meint SPD-Ratsmitglied Michael Kleofasz. Die SPD fordert überdies, dass 30 Prozent der Wohnbauflächen für bezahlbaren Wohnraum bereitgestellt werden.
CDU und Grüne indes bestanden auf Vertagung. Dirk Breuer betonte, erst müsse im Herbst das neue Wohnbaulandkonzept beschlossen werden. Die Grünen hätten gern mehr Grün an der K2n.
Einigkeit herrschte aber darüber, dass im Rahmen das Planverfahrens noch Fragen zu klären seien, darunter die Auswirkungen auf die Grundschulen in Efferen.