Efferen-WestHürther Baugebiet stößt auf großes Interesse

Auf dem Acker in Efferen-West hinter der Umgehungsstraße wird das größte Neubaugebiet der kommenden Jahre entstehen.
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Hürth – Das Interesse am Baugebiet Efferen-West ist groß – sowohl bei Kritikern, als auch bei Bauherren. Knapp 300 Besucher kamen zur Informationsveranstaltung über das größte Hürther Neubaugebiet ins Bürgerhaus. Diesmal hatte die Verwaltung in den großen Römersaal eingeladen, nachdem bei der Bürgerbeteiligung im April 2016 der kleine Frankensaal aus allen Nähten geplatzt war.
Auf dem 14 Hektar großen Acker am westlichen Ortsrand von Efferen sollen östlich der Efferener Straße (K 2n) zwischen Annen-, Beller- und Pastor-Giesen-Straße 250 bis 300 Wohneinheiten entstehen. Ein langgezogener Quartierspark mit 5800 Quadratmetern Fläche markiert nach Angaben von Architekt Dr. Michael Hecker das „Herz des neuen Stadtteils“. Darum gruppieren sich Einfamilien-, Doppel-, Reihen- und Kettenhäuser zu acht Wohnhöfen mit jeweils einer kleinen Grünanlage im Mittelpunkt.
Efferen-West ist eine von sieben Potenzialflächen im Wohnbaulandkonzept und im Flächennutzungsplan bereits als Wohnbaufläche ausgewiesen. Die Planung stammt vom Projektentwickler Ulrich Baum, der auf Initiative von 30 Grundstückseigentümern tätig geworden war.
Im westlichen Bereich des Baugebiets entlang der Umgehungsstraße sind Mehrfamilienhäuser mit vier Geschossen geplant. Eingeplant ist auch eine sechsgruppige Kita. In den oberen Geschossen soll seniorengerechter Wohnraum entstehen. Auf zwei Baufeldern im südlichen Teil des Baugebiets will die Stadt, der 30 Prozent der Grundstücksflächen gehören, alternative Wohnformen in höchstens dreigeschossigen Gebäuden ermöglichen. Welche das sein werden, konnte der Leitende Stadtbaudirektor Manfred Siry noch nicht sagen. Erschlossen werden soll das Viertel von der Kreisstraße aus über einen neuen Kreisverkehr und eine Zu- und Abfahrt jeweils nur für Rechtsabbieger. Die Kreuzung K 2n/In den Höhnen soll zum Kreisverkehr umgebaut werden.
Über das Baugebiet gab es kontroverse Diskussionen, die sich im Meinungsbild bei der Infoveranstaltung widerspiegelten. Eine Bürgerinitiative beklagt, dass die Bebauung zu dicht sei und die örtliche Infrastruktur – Straßen, Schulen und Kanäle – keine 1000 Neubürger verkrafte. Bezweifelt wird, dass es bei 300 Wohneinheiten bleibe, schließlich seien die Grundstücke groß. Stadtbaudirektor Siry betonte jedoch, dass der Bebauungsplan restriktiv ausgelegt werde – „auch wenn die Bauherren jammern werden“. Bürgermeister Dirk Breuer sprach von einer lockeren Bebauung, der Anteil öffentlicher Grünflächen sei mit 30 Prozent sehr groß.
Laut Verkehrsplanerin Sylke Schwarz wird das Neubaugebiet auf der Umgehungsstraße für zusätzlichen Verkehr sorgen. Die anliegenden Straßen seien kaum betroffen. Einige Anwohner zweifeln jedoch an der Verkehrsprognose.
Bürgermeister Breuer nannte den Bebauungsplan am Ende der fast dreistündigen Veranstaltung einen ausgewogenen Kompromiss zwischen den Interessen der Bauherren und der Nachbarn.