Hanns-Conzen-HausGeschäftshaus ohne Geschäfte

Hanns-Conzen-Haus
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Hürth-Hermülheim – Vor nicht ganz einem Jahr ist das Hanns-Conzen-Haus in Hermülheim fertig gestellt worden. Doch die Vermarktung scheint nicht wirklich laufen zu wollen, vor allem bei den Geschäftsräumen im Erdgeschoss herrscht Leerstand. Dabei ist das Wohn- und Geschäftshaus an der Luxemburger Straße Ecke Bonnstraße ein Hingucker.
Vier der neun Ladenlokale stehen bereits seit der Fertigstellung leer: ein Geschäft mit 185 Quadratmetern, eine große Einheit von 374 Quadratmetern, die in bis zu drei Einheiten unterteilt werden kann, ein Geschäft mit 113 und ein weiteres mit 96 Quadratmetern. Die Bäckerei, die in einem Ladenlokal an der Luxemburger Straße eröffnet hatte, ist schon wieder geschlossen. Der benachbarte Dessous-Laden schließt in Kürze und tut dies derzeit mit einem großen Räumungsverkauf kund.
Es bleiben eine Versicherung, eine Spa- und Kosmetikeinrichtung und eine Bürogemeinschaft bestehend aus Immobilien und Immobilienverwaltung Martina Gross, Creditfair-Baufinanzierung Rainer Lang und Immobilienverwaltung Christina Keller. Die drei Mitglieder der Bürogemeinschaft kümmern sich um den Hanns-Conzen-Komplex – allerdings erst seit knapp einem Monat. Zuvor hatte sich eine Immobiliengesellschaft vom Niederrhein um die Vermarktung gekümmert.
Neue Schilder
„Jetzt sind Leute vor Ort da, die direkt ansprechbar sind und auch die Schlüssel für die Objekte haben“, sagt Dirk Scharschmidt, Geschäftsführer der Westdeutschen Grundbesitzverwaltung aus Wesel, die das Hanns-Conzen-Haus hat errichten lassen. Überhaupt soll sich in dem Komplex einiges ändern, um gegen die gähnende Leere anzugehen, die im Erdgeschoss herrscht. Laut Scharschmidt soll es Mietverträge für die Ladenlokale geben, die nicht für allzu viele Jahre an das Objekt binden. Auch mit dem Mietpreis will die WGV herunter gehen, um den Standort für Gewerbetreibende attraktiver zu machen.
Ein großes Problem sehen alle Beteiligten in der Parkplatzsituation. Kaum jemand weiß, dass sich hinter dem Gebäude 65 Stellplätze befinden. Lediglich die Schrift auf den Schaufenstern der Ladenlokale weist darauf hin. „Wir haben jetzt ein neues Parkschildkonzept“, erklärt Scharschmidt. „Die Schilder sollen so schnell wie möglich angebracht werden.“
Er sei traurig über die Situation in Hermülheim, schließlich sei die Lage an der viel befahrenen Straßenecke optimal. „Die Geschäfte dort sieht jeder, der vorbeifährt. Nur dass alle vorbeifahren und nicht anhalten, weil niemand ahnt, dass dies sogar mit eigenem Zugang zu den Ladenlokalen auf der Rückseite möglich ist.“ Immobilienmaklerin Martina Gross weiß, dass sich die Senioren, die in den Wohneinheiten des Hanns-Conzen-Hauses leben, ein Café, eine Bäckerei oder ähnliches wünschen. „Viele der Senioren sprechen mich darauf an, dass sie auch mal gerne ein Stück Kuchen hier irgendwo essen möchten.“ Aber auch ein Friseur, ein Restaurant, Anwälte oder Physiotherapie würden laut Gross wunderbar in das Haus passen.
Kein Pflegeheim
Schließlich sind die Wohnungen in dem Komplex „lediglich“ seniorengerecht gestaltet. Es ist kein Wohn- oder Pflegeheim. Der Johanniter-Hilfsdienst, der dort ansässig ist, vermittelt lediglich weitere Leistungen, sollten sie gewünscht sein. Auch einige Wohnungen im Hanns-Conzen-Haus können noch angemietet werden. Von den 56 Wohnungen sind aktuell noch 13 frei.