Die Stadt übernimmt auch die ausgedienten Baucontainer an der Feuerwache nicht. Dort soll aber eine neue Containeranlage errichtet werden.
Behörde hat BedenkenHürth stoppt Pläne zum Bau von Häusern für Geflüchtete in Sielsdorf

Die Stadt will die ausgedienten Baucontainer an der Feuerwache nun doch nicht kaufen.
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Zur Unterbringung von geflüchteten Menschen werden nun doch keine Massivbauten in Sielsdorf errichtet. Die Stadt gab entsprechende Pläne auf, weil die Bezirksregierung Köln und der Rhein-Erft-Kreis Einwände erhoben hatte. Zuvor war das Vorhaben bereits wegen sinkender Zuweisungszahlen vorläufig auf Eis gelegt worden. Die Stadtverwaltung wird außerdem die Baucontainer an der Feuer- und Rettungswache nicht übernehmen, um sie zu Unterkünften umzubauen. Das hat aber vor allem technische Gründe.
Für das Grundstück östlich der Niklausstraße in Sielsdorf hatte der Planungsausschuss im April 2024 einstimmig beschlossen, einen Bebauungsplan aufzustellen und den Flächennutzungsplan entsprechend zu ändern. Dort sollten Modulbauten in Massivbauweise errichtet werden, die Platz für bis zu 50 geflüchtete Menschen bieten und später in öffentlich geförderten Wohnraum umgewandelt werden könnten. Doch die Bezirksregierung und der Kreis äußerten laut Stadtverwaltung Bedenken.
Hürth: Landwirtschaftliche Fläche darf nicht für Geflüchtete bebaut werden
Demnach dürfe die landwirtschaftliche Fläche nur bebaut werden, wenn ein erhöhter Wohnraumbedarf für die ortsansässige Bevölkerung nachgewiesen sei – eine entsprechende Prognose liege aber nicht vor. Hinzu kommt, dass das Areal innerhalb des Bodendenkmals „Mittelalterliche bis neuzeitliche Hofwüstung Reuschhof“ liegt. Vor einer Bebauung wären daher umfangreiche archäologische Untersuchungen und Gutachten erforderlich. Weil das alles zeitaufwendig und kostspielig sei, empfahl die Verwaltung, das Vorhaben zu stoppen. Der Ausschuss folgte dieser Empfehlung einstimmig.
Ebenfalls eingestellt hat die Verwaltung Kaufverhandlungen über die Baucontainer, die nach Abschluss der Bauarbeiten zur Erweiterung der Feuer- und Rettungswache an der Luxemburger Straße freigeworden sind. Rund 100.000 Euro hätte der Ankauf laut Amt für Gebäudewirtschaft gekostet, dazu wären aber weitere Kosten in Höhe von mindestens 200.000 Euro gekommen, um die Container für die Unterbringung von bis zu 14 geflüchteten Menschen herzurichten. Damit ist das Projekt nach Einschätzung des Gebäudeamts unwirtschaftlich.
Unter anderem hätten Sanitärräume nachgerüstet werden müssen, so die Verwaltung. Dabei sei unklar, ob die bestehenden Container wegen fehlender Prüfzertifikate überhaupt hätten weiterverwendet werden dürfen. „Die heutigen Anforderungen im Bereich Bauphysik und Brandschutz lassen sich mit der bestehenden Anlage voraussichtlich nicht erfüllen“, heißt es in einer Mitteilung an den Planungsausschuss. Die Stadtverwaltung plant stattdessen, auf dem Grundstück an der Ecke Luxemburger Straße/Hürther Bogen eine neue Containeranlage zu errichten.