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ÜbergangsheimeIm ehemaligen Straßenverkehrsamt in Hürth leben jetzt 39 Geflüchtete

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Das Foto zeigt eine Luftaufnahme des alten Kreishauses in Hermülheim.

Im Nebengebäude des alten Kreishauses in Hürth leben seit April 30 geflüchtete Menschen.

Die Zahl der Menschen in den Übergangsheimen ist zuletzt leicht zurückgegangen. Nach aktuellem Stand reichen die Kapazitäten bis Jahresende.

Die Lage bei der Unterbringung von geflüchteten Menschen hat sich nach Angaben der Stadtverwaltung leicht entspannt. Während die Stadt Hürth im vergangenen Jahr im Schnitt jeden Monat 17 Geflüchtete zusätzlich unterbringen musste, sei die Zahl im Zwölf-Monats-Schnitt zuletzt auf elf Menschen zurückgegangen, im ersten Halbjahr 2025 sogar auf fünf.

„Aktuell kommen weniger Geflüchtete zu uns“, sagt der Erste Beigeordnete Jens Menzel. Er fürchtet aber, dass das „angesichts des Weltgeschehens, vor allem der Lage im Nahen Osten nicht so bleibt“. Bleibe es bei den aktuellen Zuweisungen, dann werde die Kapazität in den städtischen Notunterkünften bis Ende des Jahres ausreichen.

Hürth: 692 Menschen leben in den städtischen Übergangsheimen

Ende Mai waren 692 Flüchtlinge in den städtischen Übergangsheimen untergebracht, die meisten kommen aus Syrien (199), Afghanistan (92), der Ukraine (77), der Türkei (72) und dem Irak (60). Das sind 24 Personen weniger als Anfang März. 75 Plätze standen zu diesem Zeitpunkt noch in den städtischen Unterkünften zur Verfügung.

Neue Unterkünfte hat die Stadt zuletzt in den Räumen des ehemaligen Straßenverkehrsamts im Nebengebäude des alten Kreishauses geschaffen. Dort leben nach Angaben von Menzel seit Mai 39 Menschen, die meisten davon wurden aus dem alten AOK-Bürogebäude an der Luxemburger Straße in Hermülheim umquartiert, das ebenfalls der Stadt gehört und demnächst zum Zuge des Projekts „Lebensader Lux“ abgerissen werden soll.

Hürth bringt geflüchtete Menschen dezentral im Stadtgebiet unter

Im früheren Straßenverkehrsamt und dem ehemaligen Polizeigebäude will die Stadt bis zu 70 Geflüchtete unterbringen. Theoretisch würde der Platz im Nebengebäude des alten Kreishauses sogar für 300 Menschen reichen, die Stadt bleibe aber dabei, die Geflüchteten dezentral über das Stadtgebiet verteilt in kleineren Unterkünften unterzubringen, sagt Menzel.

Ab Juli sollen 60 weitere Plätze in der neuen Modulbau-Unterkunft am Weiherdamm in Berrenrath zur Verfügung stehen. 24 Geflüchtete will die Stadt in einer städtischen Immobilie an der Buschstraße in Kendenich unterbringen. „Dort werden Familien einziehen“, kündigte Menzel an. Zuvor sei in dem Gebäude eine Wohngruppe eines sozialen Trägers untergebracht gewesen.

Unterdessen hat die Stadt Pläne zur Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft für 50 Menschen in Massivbauweise an der Niklausstraße in Sielsdorf vorerst auf Eis gelegt. Das Gebäude sollte so konzipiert werden, dass es künftig in öffentlich geförderten Wohnraum umgewandelt werden kann, es wird aber zur Unterbringung von Geflüchteten vorerst nicht gebraucht. Die Stadt hat sich aber laut Menzel die Baucontainer an der Rettungs- und Feuerwache in Hermülheim gesichert, die nach dem Ende der Bauarbeiten dort zu Unterkünften für bis zu 14 Menschen umgebaut werden könnten.