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Gutachten beauftragtDer SV Kendenich soll nun doch einen Kunstrasenplatz erhalten

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Das Foto zeigt ein Schild mit der Aufschrift „Sportanlage gesperrt“ am Tor vor dem Tennenplatz in Kendenich.

Der Tennenplatz in Kendenich soll durch einen ganzjährig bespielbaren Kunstrasenplatz ersetzt werden.

Die Verwaltung rechnet mit Kosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro. Zunächst wird ein Bodengutachten in Auftrag gegeben.

Der SV Kendenich kann nun doch auf einen Kunstrasenplatz hoffen. Der Sportausschuss beschloss einstimmig, ein Bodengutachten in Auftrag zu geben, um Machbarkeit und Kosten zu ermitteln. Nach aktuellem Stand rechnet die Verwaltung mit rund 1,1 Millionen Euro für den Austausch des Tennenplatzes gegen Kunstrasen sowie die Erneuerung eines 100 Meter langen Abschnitts der Rundlaufbahn mit Tartanbelag.

Mit dem Beschluss vollzieht das schwarz-grüne Bündnis eine Kehrtwende. Noch im Juni 2022 hatte der Stadtrat mehrheitlich entschieden, ausschließlich den maroden Naturrasenplatz in Berrenrath mit Kunstrasen auszustatten. Für zwei Plätze reiche die Sportpauschale nicht aus, hieß es damals.

Hürth: Auch die Schulen sollen die Sportanlage weiter nutzen

Im Vorfeld der Kommunalwahl im September unternahm der Vorstand des SV Kendenich jedoch einen neuen Anlauf. Ohne Kunstrasen sei der Verein nicht konkurrenzfähig und habe keine Zukunft, so die Begründung. Die SPD, die sich seit Jahren für einen Kunstrasen in Kendenich einsetzt, nahm den Vorstoß auf. Er freue sich, dass jetzt „Bewegung in die Sache“ komme, sagte Ratsherr Frank Baer. CDU und Grüne nahmen die Umwandlung in ihren Kooperationsvertrag für die neue Ratsperiode auf.

Die Sportanlage mit Laufbahn und Weitsprunganlage soll weiterhin von den umliegenden Schulen genutzt werden. Finanziert werden soll das Projekt nach dem sogenannten Hürther Modell. Das bedeutet, dass der Verein – in diesem Fall der SV Kendenich – als Bauherr auftritt und einen Kredit aufnimmt, den die Stadt anschließend aus Mitteln der Sportpauschale bedient.

Mit dem vorgeschalteten Bodengutachten soll frühzeitig Kostensicherheit geschaffen werden. In Berrenrath hatten Probleme mit dem Untergrund und der Entwässerung zu erheblichen Kostensteigerungen geführt; 1,4 Millionen Euro wird der Platz laut Verwaltung kosten. Dass die Kosten derart aus dem Ruder laufen, müsse in Kendenich verhindert werden, so CDU-Ratsherr Sebastian Horst.

Unterdessen wollen die Grünen die Sportvereine künftig an den Kosten für die Renovierung der Sportplätze beteiligen. „Wir werden so versuchen, die Folgen der Kostenexplosion beim Sportstättenbau für den städtischen Haushalt in Grenzen zu halten“, erklärte Fraktionssprecher Hendrik Fuchs.