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Film über InklusionNico Randel aus Hürth stand mit Christoph Maria Herbst vor der Kamera

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Zu sehen sind Hans-Jörg Blondiau, Clemente Fernandez-Gil und Nico Randel vor der Leinwand des Kinos.

Hans-Jörg Blondiau (l.) begrüßte im Zoom-Kino den Drehbuchautor Clemente Fernandez-Gil und Hauptdarsteller Nico Randel.

Brühler Zoom-Kino zeigte die Komödie „Ganzer halber Bruder“ und im Anschluss standen der Drehbuchautor und der Hauptdarsteller Rede und Antwort.

Einen warmherzigen Filmabend über Familie, Inklusion und zweite Chancen erlebten die Gäste im ausverkauften Zoom-Kino am Sonntag mit der Komödie „Ganzer halber Bruder“.

Nach der Vorstellung begrüßte Hans-Jörg Blondiau vom Brühler Programmkino den Drehbuchautor Clemente Fernandez-Gil und Hauptdarsteller Nico Randel und sprach mit ihnen über den Entstehungsprozess des Films, der die Begegnung zweier ungleicher Brüder – einer davon mit Down-Syndrom – in den Fokus rückt, die lernen müssen, miteinander und mit sich selbst klarzukommen.

Die Idee zu diesem Filmprojekt reifte mehrere Jahre

„Die Idee, einen Film mit einem Menschen mit Down-Syndrom zu machen, reifte über mehrere Jahre in mir“, betonte Clemente Fernandez-Gil, der selbst einen Sohn mit Down-Syndrom hat und so vom alltäglichen Leben seines Protagonisten einfühlsam erzählen kann. In Deutschland sehe man Menschen mit Behinderungen weniger, weil die Werkstatt- und Wohnheimsysteme wie Paralleluniversen seien. Man nehme sie öffentlich kaum wahr. Mit dem Film wollte er sie auch sichtbar machen, führte er aus.

Auch das Budget in Höhe von viereinhalb Millionen Euro zusammenzubekommen und die Suche nach einem geeigneten Ensemble habe lange gedauert, berichtete er. Schließlich ist jetzt mit dem charismatischen Christoph Maria Herbst und dem Schauspieler Nico Randel aus Hürth, der das Down-Syndrom hat und sich mit einem Video für die Rolle bewarb, ein spannungsgeladenes Team auf der Leinwand zu erleben.

Der Film beginnt mit der Entlassung von Thomas (Christoph Maria Herbst) aus dem Gefängnis. Frisch auf Bewährung, steht er plötzlich vor einem Erbe: dem Haus seiner unbekannten Mutter, die im Koma liegt. Doch dort lebt bereits jemand mit einem lebenslangen Wohnrecht – Roland (Nico Randel), sein Halbbruder mit Down-Syndrom, für den das Haus wie ein sicherer Hafen ist. Man muss schmunzeln, wenn die ungleichen Halbbrüder im Cabrio die Gegend unsicher machen, wenn sie Karaoke singen oder Gewichte stemmen.

Dreharbeiten waren harte Arbeit

„Die Fürsorgeszenen mit meinem Bruder, das Cabrio-Fahren und die Verkleidungsszene im Schrank haben mir am meisten Spaß gemacht“, berichtete Nico Randel. In der Regie von Hanno Olderdissen wird er mit seiner Präsenz, seiner Willensstärke und seiner Herzlichkeit zum emotionalen Mittelpunkt der Geschichte.

Die Dreharbeiten seien harte Arbeit gewesen, es wurde strikt nach Drehbuch gearbeitet, ergänzte der Schauspieler, der bereits in einigen Produktionen mitgewirkt hat und auch auf der Theaterbühne steht. Mit viel guter Laune beantworteten die Gäste noch zahlreiche weitere Fragen.