Hürther Politiker warnenMüllkalender soll nur noch im Internet veröffentlicht werden

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Die Abfuhrtermine für die Abfall- und Wertstofftonnen enthält der Müllkalender.

Die Abfuhrtermine für die Abfall- und Wertstofftonnen enthält der Müllkalender.

Hürth – Die Stadtwerke wollen den Müllkalender in die Tonne klopfen und die Abfuhrtermine nur noch im Internet veröffentlichen. Doch der Verwaltungsrat – das Aufsichtsgremium – hat Einwände.

35.000 Exemplare des Müllkalenders erscheinen stets im letzten Quartal. Auf acht gelb folierten Hochglanzseiten sind die Abfuhrtermine für die Müll- und Wertstofftonnen aufgeführt, dazu Hinweise zur Müllentsorgung. Zudem enthält jeder Kalender zwölf Coupons, mit denen Privatleute Gartenabfälle kostenlos beim Wertstoffhof abliefern können.

Verteilt wird der Kalender von freiwilligen Helfern. Das klappt aber offenbar nicht immer. „Bei der Verteilung gibt es immer wieder Lücken“, teilen die Stadtwerke mit. Betroffen seien zum Beispiel Haushalte mit versteckt liegenden Eingängen an Hinterhöfen. Das führe zu Nachfragen.

Stadtwerke Hürth könnten rund 23.000 Euro pro Jahr sparen

Mit der digitalen Verbreitung müssten die Stadtwerke solche Nachfragen nicht mehr abarbeiten, so der Vorstand. Zudem würden jährlich rund 23.000 Euro eingespart und die Umwelt entlastet. Nach Vorstellung des Stadtwerke-Vorstands sollen die Abfuhrtermine schon ab 2022 nur noch auf der Internet-Seite der Stadtwerke abrufbar sein – möglich ist das auch jetzt schon. Auch können sich die Hürther im Internet für den „Tonnenalarm“ registrieren, der per eine Nachricht aufs Mobiltelefon an die Abfuhrtermine erinnert.

Hürthern ohne Internetzugang wollten die Stadtwerke den Müllkalender ausdrucken und per Post schicken. Alternativ sollen Ausdrucke bei den Ortsvorstehern hinterlegt werden. Die Grünschnitt-Coupons wollen die Stadtwerke aber weiter an alle Haushalte verteilen, das sollen Müllwerker übernehmen.

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Der Verwaltungsrat wollte dem Vorstoß allerdings so nicht zustimmen. „Der Müllkalender auf Papier hat Tradition“, sagt Rüdiger Winkler, CDU-Mitglied in dem Aufsichtsgremium. Er warnt: „Mit der rein digitalen Verbreitung würden viel Bürger abgeschnitten.“ Winkler plädiert dafür, den Müllkalender in einer weniger aufwendigen Druckversion weiter zu verbreiten: „Die Verteilung können die Müllwerker übernehmen.“ Ähnlich sieht es SPD-Verwaltungsratsmitglied Michael Kleofasz: „Wichtig ist, dass alle, die den Abfallkalender weiter in Papierform haben wollen, diesen auch so bekommen können.“

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