Sanierung hat begonnenSo soll das Hürther Haus Burgpark in Zukunft genutzt werden

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Das Haus Burgpark soll wieder zur Heimat der Efferener Vereine werden.

Das Haus Burgpark soll wieder zur Heimat der Efferener Vereine werden.

  • Seit fast einem dreiviertel Jahr ist das Haus Burgpark geschlossen; im vergangenen März wurde im großen Saal an der Bachstraße zum vorerst letzten Mal Karneval gefeiert
  • Doch der neue Eigentümer Ali Aydogdu verspricht, den Efferenern ihre gute Stube zurückzugeben. Zunächst einmal stehen aber größere Umbauarbeiten an. Vor allem beim Brandschutz muss erheblich nachgebessert werden.
  • Wir erklären, was gemacht wird – und wie das Haus in Zukunft genutzt wird.

Hürth-Efferen – Jeweils mehr als 900 Besucher haben in den vergangenen drei Jahrzehnten bei Veranstaltungen im großen Saal des Gebäudekomplexes gefeiert, der Mitte der 80er-Jahre errichtet wurde. Vor allem die örtlichen Vereine haben den Saal gegenüber der historischen Burg Efferen genutzt. Dort fanden Karnevalssitzungen, Tanzpartys, Abiturbälle, Konzerte und Theateraufführungen statt, dazu viele private Feiern.

Doch im Frühjahr 2017 zogen dunkle Wolken über der Immobilie auf. Bei einer Brandschutzprüfung stellten Mitarbeiter des Bauordnungsamts und der Feuerwehr erhebliche Mängel fest. Beanstandet wurde vor allem, dass ein zweiter Fluchtweg fehle und die vorhandenen Rettungswege zu schmal für Großveranstaltungen mit 900 Besuchern seien. Aber auch bei den Rauch- und Wärmeabzügen stellten die Prüfer Defizite fest.

Gewohnter Umfang blieb zunächst

Mit einer Ausnahmegenehmigung und unter strengen Auflagen durfte der Saal zunächst ein Jahr lang weiter in gewohntem Umfang genutzt werden. Zuletzt durften dort aber nur noch 500 Besucher feiern. Für die 1. Efferener KG, die den Saal früher zehnmal pro Session ausverkaufte, reichte das nicht. Die Jecken verließen ihren angestammten Narrentempel und zogen um in ein Festzelt an den Nobeo-Fernsehstudios.

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Im Frühjahr 2019 wurde das Haus Burgpark verkauft, zu dem auch ein Hotelbetrieb mit 22 Zimmern gehört. Der Eigentümerfamilie, die das Haus Burgpark 1985 gebaut hatte, waren die erforderlichen Investitionen zu hoch. Der Pächter, der Saal und Gastronomie 17 Jahre lang betrieben hatte, strich ebenfalls die Segel.

Der neue Eigentümer Ali Aydogdu will nun tief in die Tasche greifen, um das in die Jahre gekommene Gebäude zu sanieren und die Brandschutzauflagen zu erfüllen. „Wir haben der Stadt ein Brandschutzkonzept vorgelegt und warten jetzt auf die Genehmigung“, berichtet der 48-Jährige. Neben der Bühne soll ein zweiter Fluchtweg geschaffen werden, außerdem Brandschutztüren und größere Fenster eingebaut werden.

Eigentümer hat begonnen, den Saal zu entkernen

Darüber hinaus hat der neue Eigentümer begonnen, den Saal zu entkernen; er soll grundlegend saniert und attraktiver gestaltet werden. Der durch einen Wasserschaden aufgequollene Parkettboden und die Wandverkleidung wurden bereits herausgerissen. Aydogdu rechnet damit, dass der Umbau bis Spätsommer 2020 dauern wird.

Der Saal soll künftig hauptsächlich für große Hochzeitsfeiern vermietet werden. „Der Bedarf ist riesig“, meint Ali Aydogdu, der früher als Musiker an der türkischen Gitarre mit einer Band auch bei Hochzeiten spielte. „Die Säle in der Umgebung sind ein Jahr im voraus komplett dicht.“ Er will aber auch die Vereine zurückholen, die sich Ausweichquartiere in anderen Ortsteilen suchen mussten. Im kleineren „blauen Saal“ sollen auch Chorproben und ähnliche Vereinstreffen wieder möglich sein.

Der neue Eigentümer Ali Aydogdu (l.) stellt Ortsvorsteher Thomas Blank seine Pläne für den Saal vor.

Der neue Eigentümer Ali Aydogdu (l.) stellt Ortsvorsteher Thomas Blank seine Pläne für den Saal vor.

„Wir bringen hier richtig Leben rein“, kündigt der Kölner an, der zuletzt einen Großhandel am Großmarkt in Raderberg betrieben hat. Er rechnet mit durchschnittlich einer Veranstaltung pro Woche. Das Restaurant soll allerdings nicht wieder eröffnet werden, nur die Gäste bei Veranstaltungen will Aydogdu gegebenenfalls bewirten.

Ortsvorsteher Thomas Blank ist froh, dass es eine Lösung für den Saal gibt. „Das Haus Burgpark liegt mir am Herzen“, sagt er. „Ich bin dankbar, wenn es so kommt wie versprochen und die Vereine wieder einen Veranstaltungsort haben.“

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