Bei Ebay verkauftMehrere todkranke Welpen in Hürther Tierheim abgegeben

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Noch haben die Welpen keine Namen. Sie bleiben vorerst auch noch in Quarantäne.

Noch haben die Welpen keine Namen. Sie bleiben vorerst auch noch in Quarantäne.

Hürth-Efferen – Es war ein trauriger Sonntagmorgen für die Mitarbeiter im Tierheim Helenenhof in Hürth. Einer der sechs Welpen, die ein Tierhalter am Donnerstagmorgen zusammen mit drei Hündinnen abgegeben hatte, ist am Sonntagmorgen gestorben. „Dabei hat uns der Eigentümer am Donnerstag noch ausdrücklich versichert, dass die Tiere alle gesund sind“, sagt Katharina Lux.

Sie ist Ehrenamtlerin im Helenenhof und im Vorstand des „Vereins zur Verhinderung von Tierquälerei Köln und Umgebung“. Bei der Untersuchung habe sich dann aber herausgestellt, dass drei der zehn bis 16 Wochen alten Welpen krank seien. Bei den Tieren sei die Infektionskrankheit Parvovirose festgestellt worden. Diese sei nicht auf Menschen übertragbar, aber für Welpen meist tödlich. Parvovirose sei hochansteckend.

Hürth: Welpen wurden bei Ebay zum Verkauf angeboten

Die Tierpfleger hoffen, dass sie die fünf Welpen durchbringen. Die drei gesund wirkenden Welpen und die drei Hündinnen seien, getrennt von den infizierten Hunden, in Quarantäne. „Nur in kompletter Schutzkleidung ist es uns zurzeit möglich, zu den Tieren zu gehen um sie zu versorgen“, erklärt Lux. Das erschwere die Arbeit, denn die Welpen müssten vier bis fünf Mal am Tag gefüttert werden. Die Neuzugänge hätten zudem Durchfall und Flöhe. „Aber das kriegen wir in den Griff.“

Tierheim Hürth Quarantäne

Nur im Schutzanzug dürfen zurzeit ausgewählte Pfleger zu den kranken Welpen.

Lux appelliert an Menschen, die mit dem Gedanken spielen, sich einen Hund zuzulegen, ihn nicht über eine Kleinanzeige im Internet zu erwerben. Auch die sechs Welpen seien bei Ebay angeboten worden. „Das Stück für mehr als 2000 Euro“, sagt Lux. „Mit diesen Welpen wollte einer sehr viel Geld verdienen“, ergänzt sie und rät: „Hunde sollten im Tierheim oder bei seriösen Züchtern erworben werben.“

Hürth: Tierheim Helenenhof bekommt wegen Welpen viele Spenden

Namen haben die Welpen noch nicht. „Das entscheiden wir ja immer im Team, und bisher hatten wir einfach noch keine Zeit, uns darüber Gedanken zu machen“, erklärt sie. „Wir sind ja nur ein kleines privates Tierheim mit 15 Plätzen für Hunde.“ So viele Hunde auf einmal hätten sie bisher noch nie aufgenommen. Trotzdem blieben die Welpen und Hündinnen jetzt so lange bei ihnen, bis sie gesund und geimpft seien. Die Hündinnen würden kastriert.

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Als „sehr positiv“ beschreibt Lux die Resonanz nach Bekanntwerden der Neuzugänge. „Wir haben unglaublich viele Spenden bekommen.“ Diese reichten von Futter und Decken über medizinische Ausstattungen bis hin zu Schutzkleidung und Waschmittel. „Wir platzen hier wirklich bald aus allen Nähten“, sagt die Ehrenamtlerin. Trotzdem freuten sie und das Team sich über so viel Unterstützung.

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