„Schule ohne Rassismus“Gesamtschule Hürth tritt Netzwerk für Vielfalt bei

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Die Selbstverpflichtung unterschrieben  Sabine Sommer und die Schülersprecherinnen Iman M’hamdi und Felicia Mausbach.

Hürth – „Wir lernen und leben in Vielfalt“ sei schon im Leitbild der Hürther Gesamtschule ein „Eckpfeiler“, betonte Schulleiterin Sabine Sommer. Doch Vielfalt, Wertschätzung und Toleranz seien gerade heute bedrohte Werte, für die man sich stark machen müsse. Die Gesamtschule schloss sich deshalb den Netzwerken „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und „Schule der Vielfalt“ an. Die Schülersprecherinnen Iman M’hamdi und Felicia Mausbach sowie Schulleiterin Sommer unterzeichneten in einer Feierstunde die Selbstverpflichtung.

Seit vergangenem Schuljahr gebe es an der Gesamtschule die Arbeitsgruppe „Wir sind bunt“, die Vielfalt und Toleranz zum Schulentwicklungsthema gemacht habe, berichtete Sommer.

Hürth: Aktionstag an der Gesamtschule

Im Dezember gab es einen Aktionstag unter diesem Motto. Die Jugendlichen setzten sich mit den unterschiedlichen Formen von Intoleranz und Hass gegenüber Gruppen wie Homophobie, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auseinander. Schülerinnen und Schüler sollten für solche Themen sensibilisiert werden, berichtete Lehrer Thorsten Moor von der AG Schulentwicklung. Vielfalt solle im Schulalltag sichtbar werden.

Das sei wichtig, betonte Frank Pohl, Landeskoordinator des Netzwerks „Schule der Vielfalt“, das sich seit 2012 gegen Homo- und Transfeindlichkeit einsetzt. Auf vielen Schulhöfen würden „Begriffe wie schwul, Schwuchtel, Lesbe und Trans als Schimpfwörter“ verwendet. Pohl wusste von Fällen zu berichten, in denen die Regenbogenflagge an Schulen wieder heruntergerissen und verbrannt worden sei.

Hürther Schüler berichten über Diskriminierung

Über eigene Diskriminierungserfahrungen berichtete Felicia Mausbach. Sie sei in der Grundschule ausgegrenzt worden, weil sie lieber auf Bäume geklettert sei, mit den Jungen Fußball gespielt und bequeme Kleidung getragen habe. „Irgendwann habe ich angefangen, mich anzupassen“, erzählte sie. „Mein Selbstbewusstsein ist total in den Keller gegangen.“ An der Gesamtschule habe sie dann ein ganz anderes Klima erlebt.

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In einer kurzen Spielszene und in Videobeiträgen setzten sich Schülerinnen und Schüler mit Rassismus und Antisemitismus auseinander. Der frühere Bürgermeister Walther Boecker und Paveier-Frontmann Sven Welter, die sich in der Initiative „Wir sind Hürther“ für Toleranz einsetzen, übernahmen die Patenschaft beim Beitritt zum Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Bürgermeister Dirk Breuer lobte das Engagement der Schule.

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